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Aus: Ausgabe vom 15.04.2025, Seite 15 / Natur & Wissenschaft

Krähen mit Sinn für Geometrie

Tübingen. Krähen können abstrakte geometrische Formen erkennen und von anderen unterscheiden. Zu diesem Ergebnis kam ein Forschungsteam um Andreas Nieder von der Universität Tübingen. Wie die Wissenschaftler im Fachjournal Science Advances berichten, wurden Rabenkrähen (Corvus corone) darauf trainiert, auf einem Bildschirm unter sechs Formen eine abweichende zu erkennen und darauf zu picken. Bemerkenswert ist vor allem die Anpassungsfähigkeit der Vögel. Wurden sie zunächst etwa mit einem Stern und fünf Kreisen trainiert, gelang es ihnen oft auch ohne vorheriges Einüben, ein unsymmetrisches Viereck in einer Reihe von Quadraten zu erkennen. Es sei anzunehmen, dass die Krähen ihre Wahrnehmung von Regelmäßigkeit nicht durch das Lernen während der Versuche erwarben, sondern dass diese Fähigkeit schon zuvor vorhanden war. Dies lässt darauf schließen, dass die Fähigkeit zum Verständnis geometrischer Figuren und von Größenordnungen durch die biologische Evolution hervorgebracht wurde. (dpa/jW)

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  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Heinrich H. aus Stadum (14. April 2025 um 21:29 Uhr)
    Das ist der Beweis: Der Mensch stammt von der Krähe ab. Evolutionärer Rückschritt: Die hacken sich gegenseitig nicht die Augen aus.

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