Nichts Neues vom Bau
In der deutschen Bauwirtschaft hält sowohl der Arbeitsplatz- Abbau als auch die Pleiten-Welle an. Darauf hat der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Otmar Franz, am Montag in Bonn hingewiesen. So sei in diesem Jahr mit dem Abbau von weiteren rund 80 000 Arbeitsplätzen im Bauhauptgewerbe zu rechnen. Davon entfallen 41 000 auf die alten und 38 000 auf die neuen Länder. Die Zahl der Insolvenzen in der deutschen Bauwirtschaft wird voraussichtlich auf 8 500 steigen.
Im ersten Quartal dieses Jahres lag die Zahl der Beschäftigten in der Bauwirtschaft um fast 128 000 unter dem Vorjahresniveau. Das bedeutet einen Rückgang um zehn Prozent. Ferner mußten rund 1150 Bau-Unternehmen in den beiden ersten Monaten dieses Jahres aufgeben.
Franz betonte, die deutsche Bauwirtschaft habe auch zur Jahresmitte 1997 ihre tiefgreifenden strukturellen und konjunkturellen Probleme noch nicht überwunden. Die Mehrzahl der Konjunkturindikatoren deute nach wie vor darauf hin, daß das Ende des Abschwungs erst im Verlauf des nächsten Jahres erreicht werde.
Franz fügte hinzu, sein Verband gehe weiter davon aus, daß sich der Abschwung in Westdeutschland in Verlauf des Jahres allmählich verlangsame. So sei hier 1997 mit Bauinvestitionen von minus 1,4 Prozent zu rechnen. Dagegen werde sich der Abschwung in Ostdeutschland beschleunigen.
ddpADN/jW
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