Neues Ziel: 5000 Testabos
Liebe Leserinnen und Leser,
das erste Drittel unserer Aktion (die noch bis 18. Juni dauert), haben wir erarbeitet. Und auch in dieser fünften Woche bleibt das Engagement unserer Leserinnen und Leser mit 326 Testabos (und 721 Euro Spenden) ungebrochen: Wir haben mit jetzt 2043 Testabos vorzeitig die 2000er Marke geknackt. Die Grundidee der Kampagne ist einfach: Vor genau zehn Jahren haben wir die Einstellung der Zeitung verhindert, zehn Jahre lang konnten wir das weitere Erscheinen der jungen Welt absichern – gegen viele Widerstände. Drei Dinge haben uns entscheidend geholfen: Zum einen die inhaltliche Ausrichtung der jungen Welt als marxistische Tageszeitung, für die es keinen Ersatz auf dem Medienmarkt gibt. Zum anderen das Eigentümer-Modell: Die Zeitung gehört mehrheitlich einer Genossenschaft, die absichern hilft, daß die junge Welt auch unter kapitalistischen Bedingungen existieren kann. Zum dritten das besondere Verhältnis unserer Leserinnen und Leser zur jungen Welt. Ihnen ist klar, daß das Erarbeiten, Drucken und Distributieren einer Tageszeitung viel Geld kostet. Und wenn dieses nicht von Konzernen, großen Anzeigenkunden oder Parteien kommen soll, müssen wohl diejenigen für die Kosten aufkommen, die sie nutzen. Unsere Leserinnen und Leser helfen uns aber weit mehr als nur mit ihrem Abonnement. Sie treten der Genossenschaft bei und werden so Miteigentümer der Zeitung. Und sie werben neue Leserinnen und Leser. Denn da, wo uns zur Ansprache neuer Abonnenten Werbemillionen fehlen, sprechen sie mit ihren Freunden, Kolleginnen und Bekannten. Deshalb lag die Idee nahe, unseren zehnjährigen Kampf für den Erhalt der Zeitung mit einer besonderen Aktion zu feiern: Jeder nennt uns zum zehnten Wiedergeburtstag zehn Adressen von sorgfältig ausgewählten Personen, die als Abonnenten in Frage kommen. Pro genannter Adresse sind 5,50 Euro Kostenbeteiligung wünschenswert, aber keine Bedingung.
In den vergangenen Wochen haben wir Ihnen an dieser Stelle unterschiedliche Abwandlungen dieses Grundmodells vorgestellt. Gerne können Sie nun die für Sie geeignete Form heraussuchen oder selbst eine kreieren. So können Sie auch nur Adressen liefern oder nur spenden. Oder Sie mischen die Formen nach der Kriebel-Methode: »Leider kann ich euch nur eine Adresse liefern. Es hätten durchaus mehr sein können, allerdings wäre ich mir bei diesen Personen nicht hundertprozentig sicher, ob sie wirklich an der jW interessiert wären. Es macht ja wenig Sinn, wenn die Zeitung dann halb- oder ungelesen in die Altpapiertonne wandert. Daher überlasse ich Euch die Auswahl von weiteren Probelesern.« Eine Geldspende lag bei. Danke, Oliver Kriebel aus Berlin. Es ist schon richtig, daß man ein Interesse an der jungen Welt voraussetzen sollte, wenn man die Adressen auswählt. Ob das Interesse groß genug für ein Abo ist, kann aber gerade das Testabo zeigen.
Sehr gefreut haben wir uns auch über die Dr.-Seltsam-Methode: Der Berliner Kabarettist Dr. Seltsam stellt jeden Sonntag im Kreuzberger Gasthaus »Max & Moritz« sein aktuelles Thema mit neuen Gästen vor. Und jedesmal verweist er auf die junge Welt, nicht nur, weil er von dort so manche Anregung für sein Programm herholt, sondern weil man diese Zeitung eben auch prima drei Wochen lang testen kann. Sehr häufig bekommen wir deshalb Testabobestellungen mit dem Hinweis »auf Empfehlung von Dr. Seltsam«. Danke, lieber Dottore, und danke, liebe Leserinnen und Leser (egal ob Sie sich schon beteiligt haben oder noch beteiligen werden). Ihr Engagement hat uns ermuntert, die Zielstellung der Kampagne auf 5000 Testabos zu erhöhen. Es hängt nun davon ab, wie viele sich wie intensiv auch weiter an der Aktion beteiligen. Im Ergebnis der Aktion soll der Bestand an bezahlten Abonnements spürbar erhöht werden, denn wir gehen davon aus, daß nicht wenige Testleser den Weg zum Festabo finden. Womit wir Existenz und Entwicklung der jungen Welt weiter absichern können.
Aktionsbüro
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!