Hunderttausend für eine andere Politik
Zur Großdemonstration unter dem Motto «Aufstehen für eine andere Politik» am Sonnabend in Berlin erwarten die Organisatoren bis zu 100 000 Menschen. Die Großdemonstration des Aktionsbündnisses soll nach einem Sternmarsch ab 14 Uhr in eine Hauptkundgebung auf dem Alexanderplatz münden. Die Demonstration richtet sich gegen Arbeitslosigkeit, soziale Ungerechtigkeiten, die Einschränkung von Grundrechten und Rassismus. Die Initiatoren betonen in ihrem Aufruf: »Ein neuer Kanzler genügt nicht! Wir wollen eine neue Politik!«
Zeitgleich will die rechtsextreme NPD am Sonnabend in Berlin demonstrieren. Gegen den ursprünglich am Brandenburger Tor geplanten Aufmarsch der Rechten will ein breites Bündnis verschiedener Politiker und Künstler mit einer »Lesung gegen Rechts« vor dem Bauwerk am Pariser Platz protestieren. Zudem sind Gegendemonstrationen angekündigt. Eine beginnt 11 Uhr am Rathaus Spandau, wo sich die Rechtsextremen sammeln und organisieren wollen. Inzwischen wurde nach Angaben des Innensenats der NPD- Aufmarsch so verlegt, daß die Demonstrationen weit genug auseinanderliegen. Aus Sicherheitsgründen sollte der neue Ort geheim bleiben.
Die Berliner CDU schießt wieder den Vogel ab: Sie will Sonnabend mittag mit einer symbolischen Mahnwache vor dem Brandenburger Tor gegen »Radikale von rechts und links« protestieren - als Reaktion auf den NPD-Aufmarsch wie auf die Großdemonstration »Für eine andere Politik«, hieß es.
jW/ADN
Mehr aus: Inland
-
Die Antwort: Schwarz-braune Hände
vom 20.06.1998 -
Rühes Dank ans Parlament
vom 20.06.1998 -
Golf-Lehrer für die Bundeswehr
vom 20.06.1998 -
Gravierender Störfall
vom 20.06.1998