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Aus: Ausgabe vom 13.08.2005, Seite 16 / Aktion

Wir suchen noch 1126 Testleser!

jW-Festlesewochen: Am 18. September wird abgerechnet

Liebe Leserinnen und Leser,

im zweiten Quartal 2005 haben wir 180000 Zeitungen mehr gedruckt als im gleichen Quartal des Vorjahres. Dafür gibt es drei Gründe: Zum einen unsere aktuelle Aktion »Zehn zum Zehnten«, zum anderen die Mehrbelieferung und erhöhte Nachfrage an den Kiosken und drittens eine positive Aboentwicklung. Das freut uns natürlich riesig, aber auf der anderen Seite sind unsere Kosten gewaltig gestiegen. Druck- und Distributionskosten für diese 180000 Zeitungen sind eine der Ursachen. Eine weitere ist unser Relaunch vom vergangenen Herbst: Wir haben unser Format vergrößert und bieten Ihnen eine verbesserte journalistische Leistung an, für die wir einen deutlich höheren Aufwand leisten müssen, wodurch unter anderem auch die Personalkosten deutlich gewachsen sind. Da die Gesamtkosten höher gestiegen sind als die Einnahmen, schließen wir das Halbjahr mit einem Verlust in Höhe von rund 70000 Euro ab. So hoch waren die Verluste im gesamten Geschäftsjahr 2004. Trotz der Erfolge bleibt unsere ökonomische Lage also weiterhin sehr kritisch.

Unsere Kalkulation geht natürlich davon aus, daß sich die mit dem Relaunch und der Kampagne verbundenen hohen Kosten auf Dauer rechnen, allerdings nicht auf die Schnelle refinanzieren lassen. Deshalb werben wir parallel auch neue Genossenschaftsanteile ein, damit die LPG junge Welt eG auch weiterhin Liquiditätsengpässe überwinden helfen kann. Deshalb ist es aber auch so wichtig, daß wir die Festlesewochen erfolgreich abschließen. Um die angepeilte Zahl von 8000 Testabos bis zum 18. September erreichen zu können, müssen wir allerdings jetzt noch einen Zahn zulegen. In dieser Woche erreichten uns 95 Testabobestellungen und Spenden in Höhe von 785,51 Euro. Herzlichen Dank, damit können wir alle aktuellen Bestellungen ausliefern und die Warteliste um 48 Abos abbauen. Es fehlen für unser Ziel aber noch 1126 Testabobestellungen, die wir in den verbleibenden fünf Wochen noch erreichen wollen. Pro Woche sind das rund 282 Testabos. Bitte schicken Sie uns daher verstärkt Adressen von Menschen, für die die junge Welt eine wichtige Entdeckung sein könnte und die als potentielle Neuabonnenten in Frage kämen. Wir baten um zehn gute Adressen zum zehnten Jahrestag von Verlag und Genossenschaft von jeder Leserin, von jedem Leser. Einige werden das nicht schaffen, deshalb dürfen andere gerne auch mehr als zehn Adressen liefern. Und wir bitten Sie weiterhin um Spenden unter dem Stichwort »Warteliste«. Mit ihnen wird ein großer Teil der Kosten für die Testabos finanziert. Die nicht unerheblichen Restkosten finanziert der Verlag bzw. die Genossenschaft.

Ziel ist es, mit den Ergebnissen der Aktion gestärkt in die Zeit nach dem 18. September 2005, dem Tag der Bundestagswahlen, gehen zu können. Egal wie die Wahlen nun ausgehen – die Aufgaben der jungen Welt werden zunehmen. Für ihre Bewältigung ist die ökonomische Kraft von entscheidender Bedeutung. Und diese wird im wesentlichen bestimmt durch die Zahl der Abonnements. Um aber diese Zeitung kennenzulernen und abonnieren zu können, muß man erst einmal wissen, daß es sie gibt. Und was sie anbietet. Das dreiwöchige Testabo ist eine hervorragende Möglichkeit, das Interesse zu wecken. Und – um neue Abonnentinnen und Abonnenten zu gewinnen. Machen Sie diese starke Zeitung unter Ihren Bekannten, Freunden, Mitstreitern und Genossen bekannt. Und machen Sie damit diese Zeitung noch stärker. Am 18. September wird abgerechnet.

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!