Mit 100 000 Abos zuschütten?
Liebe Leserinnen und Leser,
es macht schon Spaß zu sehen, daß Ihnen die Luft nicht so schnell ausgeht: Die Unterstützung ist nach wie vor ungebrochen. Da ist zum Beispiel Sabine Hantke aus Rostock, die nicht nur ein Testabo bestellt und bezahlt – sondern auch die Aktion mit weiteren 25 Euro unterstützt. Ebenso hat Matthias Schweizer aus Emmendingen zu seinem von ihm bezahlten Testabo eine Spende gelegt, auch Peter Wasem aus Leipzig bezahlt für seine drei Testabovorschläge weit mehr als die gewünschten 5,50 pro Abo. Nur drei von vielen solcher Fälle allein in dieser Woche. Die jW-Leserinitiative München war am letzten Wochenende bei den Demos gegen Rechts in Wunsiedel aktiv, hat dabei 35 Testabos eingeworben und schickt uns diese inklusive einer Spende von 100 Euro. Und selbst aus dem Knast heraus kann man sich an der Aktion beteiligen: Yahya T. liefert uns eine Liste mit Adressen und will die Aktion erweitern: Mit 100000 Zeitungen bzw. Abos sollen wir zugeschüttet werden. Hätten wir natürlich verdient, aber man bekommt ja bekanntlich selten das, was man verdient. Wichtig ist aber, daß die Adressen auf solchen Listen vollständig und die Adressaten von ihrem Glück (nämlich ein Probeabo zu bekommen) informiert sind.
Jedenfalls bestätigt uns der bisherige Verlauf der Aktion, daß wir nicht nur die beste aller Tageszeitungen sind, sondern auch die besten aller Leserinnen und Leser haben. Alleine diese Woche erreichten uns 1143,– Euro an Spenden für die Warteliste, und wieder stellten uns Urlauber ihre Abos für die Aktion zur Verfügung. Fast alle Testabos auf der Warteliste konnten damit ausgeliefert werden. Zu den dort verbliebenen 19 kommen in dieser Woche 280 Neubestellungen hinzu, so daß schon wieder 299 Testabos auf der Warteliste stehen. Für sie suchen wir Spenden in Höhe von insgesamt 1644,50 Euro. Unserem Ziel, 8000 Testabos bis zum 18. September zu mobilisieren, kommen wir immer näher.
Mit der Aktion erreichen wir sehr viele Menschen, die von der Existenz dieser Zeitung nichts wußten. Sie erfahren über Empfehlungen von Freunden, Bekannten oder Genossen, daß es diese Zeitung überhaupt gibt. Und mit dem Testabo lernen sie erstmals Qualität und Inhalt kennen. Immer wieder bekommen wir Rückmeldungen von Testlesern, die gleichermaßen begeistert wie verwundert darüber sind, wie man so eine Zeitung in diesem Land machen kann. Mit den knapp 8000 Testabos erreichen wir allerdings noch lange nicht all jene, die sich für diese Zeitung interessieren könnten und die für ein Abo in Frage kämen. Da wir aber gut und gerne noch ein paar tausend vollbezahlte Abos zusätzlich brauchen können, werden wir weiter nach Wegen suchen müssen, wie diese zu gewinnen sind. Die Festlesewochen werden zwar definitiv am 18. September zu Ende gehen, aber schon knobeln wir an neuen Aktivitäten. Für Vorschläge und Anregungen, wie es mit dem Aboeinwerben weitergehen könnte, sind wir offen. Zum Beispiel auch auf dem Solibasar an diesem Samstag in Berlin. Am nächsten Mittwoch tagt die Kreativrunde und berät weiter, wie unsere Herbstaktion aussehen könnte. Wir bedanken uns jedenfalls auch diese Woche wieder für Ihre prima Unterstützung.
Verlag, Redaktion, Genossenschaft
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!