Die Linke stärken – 1000 ABOS jetzt!
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Bis zum 21. Januar wollen wir 1000 bezahlte Abonnements gewinnen, um die junge Welt ökonomisch zu stärken. Denn wir haben zwar in diesem Jahr über 8000 Testabonnenten gewinnen können, doch das war mit hohen Kosten verbunden. Aber es bewegt sich etwas im Land – langsam, mühevoll. Die Linke unternimmt erste Schritte, sich neu aufzustellen, und das wirkt sich – bei aller finanziellen Schwäche – auch positiv auf die Situation von jW aus. Seit dem 4. Oktober erreichten uns 141 neue Abos, wobei wir die kostenlosen Testabonnements nicht mitzählen.
Die junge Welt ist dank ihrer Herausgeber, den 511 Mitgliedern unserer Genossenschaft, eine tatsächlich unabhängige Zeitung – ein Luxus, den man sich in der Bundesrepublik (bislang) nur mit ewig zu kurzer Finanzdecke und geringstmöglichem Personalbestand leisten kann. Redaktionelle Unabhängigkeit bedeutet aber nicht Isolation, im Gegenteil. Die Zahl unserer Partner wächst kontinuierlich und damit, so hoffen wir, auch die Kenntnis, daß es eine Zeitung dieser Art hierzulande überhaupt gibt. Daß wir meinen, sie sei einmalig, reicht nicht ganz.
Wichtig für die junge Welt ist die sich stetig ausweitende Zusammenarbeit mit zahlreichen Buch- und Zeitschriftenverlagen. Die Kooperation erstreckt sich auf viele Gebiete. Dazu gehört die gegenseitige Unterstützung bei regelmäßig sich wiederholenden Veranstaltungen wie der Ehrung für Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht sowie der Rosa-Luxemburg-Konferenz am zweiten Januar-Wochenende oder die gemeinsame Vorbereitung auf die Linke Literaturmesse in Nürnberg, die in diesem Jahr vom 18. bis zum 20. November stattfindet und bereits ihr zehnjähriges Bestehen feiern kann. Gleiches gilt für das UZ-Pressefest. Der Pahl-Rugenstein Verlag aus Bonn, Impulse-Verlag aus Essen, das Rote Antiquariat aus Berlin, der Atlantik Verlag Bremen, PapyRossa aus Köln, Jump Up aus Bremen und andere sind bei diesen Gelegenheiten traditionell vertreten. Sie werben ihrerseits für die von junge Welt und Cuba Sí getragene Rosa-Luxemburg-Konferenz mit Flyern in Versandstücken, mit Plakaten in Verkaufsräumen und ähnlichem. Für die Linke Literaturmesse in Nürnberg werben und mobilisieren wir z. B. gemeinsam mit dem Libresso Verlag und Metropolitan aus Nürnberg, aber auch mit Alive, dem Zusammenschluß verschiedener kleiner Verlage. In Nürnberg gab diese Zusammenarbeit übrigens den Anstoß für die Gründung einer jW-Leserinitiative in der Stadt.
Ein Resultat der Kooperation sind natürlich auch Bücher. Hier seien nur das Fußballbuch zur Europameisterschaft 2004 in der Eulenspiegel Verlagsgruppe und »Das Schweigekartell« im Kai Homilius Verlag erwähnt, in dem sich zahlreiche jW-Autoren zum 11. September 2001 äußern.
Besonderes Gewicht hatte aus unserer Sicht das erfolgreiche Zusammenwirken vieler Verlage bei den Protestaktionen „Bücher gegen Bomben“, die zur Schließung des Bundeswehrstandes auf der Leipziger Buchmesse führten. Stolz sind wir darauf, daß wir dazu beitragen konnten, den Boykott der Internationalen Buchmesse Havanna 2004 und 2005 zu durchbrechen. Das Büro Buchmesse Havanna wurde zu einer Institution, an der sich inzwischen auch größere Verlage beteiligen. Im Februar 2006 wird es wieder eine starke deutsche Beteiligung an dem Bücherfest in der kubanischen Hauptstadt geben.
Die gegenseitige Unterstützung bei solchen Aktionen hat den Bekanntheitsgrad unserer Zeitung Schritt für Schritt erhöht. Entscheidend für die Existenz von junge Welt wird sein, ob sich daraus genügend jW-Abonnements ergeben. In dieser Woche erreichte uns eine Abo-Bestellung, die uns besonders freute. Antje Mackuth aus Berlin gratulierte uns und sich zur Silberhochzeit: Es war in diesen Tagen 25 Jahre her, daß Frau Mackuth die junge Welt im Abonnement bezog. Die Beziehung war nicht spannungsfrei, wie sie uns schildert: »Manchmal – vor allem in Wendezeiten – habe ich dich wutentbrannt in die nächste Ecke gefeuert. Einige Zeit habe ich bestimmte Autoren einfach boykottiert, d. h. ich habe ihre Artikel nicht mehr gelesen. Aber nie ist es mir in den Sinn gekommen, dich abzubestellen.« Frau Mackuth ist Mitglied unserer Genossenschaft, liest jW im Solidaritätsabo und spendet zum Jubiläum ein Sozialabo an einen Abonnenten unserer Wahl.
Wir bedanken uns sehr herzlich und möchten natürlich am liebsten Sie alle zur Nachahmung aufrufen, nach dem Motto »25 Jahre sind Pflicht«. Ein Abonnement ist in jedem Fall ein schöner Anfang für eine gemeinsame Zukunft.
Verlag, Redaktion, Genossenschaft
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!