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Lübeck nachgeahmt?

Noch kein Hinweis auf Täter des Husumer Kirchenbrandes

Nach dem Brandanschlag auf die Husumer Christus-Kirche ist eine 16köpfige Sonderkommission der Polizei gebildet worden. Allerdings gibt es noch keinen konkreten Hinweis auf den oder die Täter. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Flensburg, Thomas Thamm, erklärte am Montag, aufgrund eines am Brandort gefundenen Schreibens mit antichristlichem und antisemitischem Inhalt werde ein rechtsradikaler Hintergrund nicht ausgeschlossen. Ob der Altar der evangelischen Kirche in der Nacht zum Sonnabend oder zum Sonntag mit Brandbeschleuniger übergossen und angezündet wurde, war vorerst weiter unklar, wie Polizeisprecher Sönke Büschenfeld mitteilte.

Der Anschlag war am Sonntag morgen von einer Organistin bemerkt worden. Laut Büschenfeld wollen Zeugen aber schon am Sonnabend nachmittag ein verdächtiges Schreiben in altdeutscher Schrift an der Kirchentür gesehen haben. Den Inhalt hatte die Polizei zuvor als »wirres Zeug« und in erster Linie antikirchlich bezeichnet. Auf einem Fest in Husum unter dem Motto »Fremde brauchen Freunde« waren am Samstag Flugblätter mit rechtsradikalem Inhalt verteilt worden. Ob dies im Zusammenhang mit dem Brandanschlag stehe, sei noch unklar, sagte Büschenfeld.

Nach Ermittlerangaben wurden in dem Gotteshaus Behälter gefunden, in denen möglicherweise der Brandbeschleuniger gewesen sei. Nach den bisherigen Ermittlungen gelangten die Täter durch ein Fenster eines Nebenraumes in die Kirche.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschlands, Bischof Klaus Engelhardt, nannte es mit Blick auf eine Reihe ähnlicher Anschläge in letzter Zeit möglich, daß es hier einen »verhängnisvollen Nachahmungseffekt« gebe. Da sich die Kirchen in den vergangenen Monaten für Flüchtlinge stark gemacht hätten, gerieten sie nun selber ins Visier von Gruppen mit ausländerfeindlicher Grundeinstellung, sagte er im Südwestfunk.

AP/jW

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