Gegründet 1947 Mittwoch, 6. November 2024, Nr. 259
Die junge Welt wird von 2974 GenossInnen herausgegeben
Aus: Ausgabe vom 26.11.2005, Seite 16 / Aktion

Die Linke stärken – 1000 ABOS jetzt!

Diese Woche: Eine Zeitung als Konferenz, wie geht das?

Liebe Leserinnen und Leser,

einmal im Jahr kann man die junge Welt ganz anders erleben: Da versuchen wir, eine Tagesausgabe ganz ohne Papier oder Pixel zu machen. Es gibt dann wie gewohnt fundierte Beiträge aus aller Welt, die den Anspruch erheben, über den europäischen Horizont, aber auch über den eingeschränkten ideologischen der bürgerlichen Presse zu schauen. Diese Ausgabe wird wie alle anderen von jungen und alten Leserinnen und Lesern aus der ganzen Bundesrepublik und darüber hinaus gerne wahrgenommen, allerdings nicht auf dem heimischen Sofa, sondern gemeinsam und öffentlich: Es handelt sich um unsere jeweils am zweiten Samstag im Januar stattfindende Rosa-Luxemburg-Konferenz. Diese Konferenz ist mittlerweile eine der wichtigsten linken Veranstaltungen in Deutschland. Eine ihrer Voraussetzungen ist eine starke junge Welt, eines ihrer Ergebnisse ist die Stärkung der Linken im Lande.

Womit wir beim Thema wären. In dieser Woche erreichten uns 41 neue bezahlte Abonnements, drei davon sind Internetabos. Kurzum: Das dürften gerne ein paar mehr sein. Um künftige Aufgaben zu meistern, müssen wir uns ökonomisch stabilisieren. Zentraler Faktor dabei ist die Entwicklung der bezahlten Print- und Internetabos. Die ist positiv, was sich auch durch Mehreinnahmen bemerkbar macht. Aber die Kostenseite steigt schneller. Unsere Spielräume werden also nicht größer, sondern enger. Der eine Lösungsvorschlag: Wenn all jene, die die Zeitung regelmäßig mit Genuß und Freude lesen, sie auch abonnieren würden, wären wir aus dem Schneider. Und der andere: Es kommt weiter darauf an, den Bekanntheitsgrad der Zeitung zu erhöhen. Noch immer gibt es Tausende im Lande, die die junge Welt nur deshalb nicht abonnieren, weil sie diese Zeitung nicht kennen. Ihre Empfehlung ist eine wichtige Möglichkeit, die junge Welt kennenzulernen.

Eine andere ist unsere in Zusammenarbeit mit Cuba Sí und anderen Unterstützern jährlich veranstaltete Rosa-Luxemburg-Konferenz. Die nächste findet am Samstag, den 14. Januar, 2006 ab elf Uhr im Audimax der Humboldt-Universität zu Berlin statt. In den Vorträgen geht es diesmal vor allem um Alternativen zum kapitalistischen System. Die banale Erkenntnis, daß dieses keine dauerhaften Lösungen der Probleme zu bieten hat, sondern selber das Problem ist, ist schon lange kein Privileg von Jungen oder Linken mehr. Aber von der Linken müssen die alternativen Vorschläge kommen, die auf den Erkenntnissen von Marx, Engels, Lenin und vielen anderen aufbauen. Mit Heinz Dieterich Steffan (Universität Mexico City) und Paul Cockshott (Universität Glasgow) haben wir zwei interessante Referenten gewinnen können, die Modelle (und Modellrechnungen) für einen Sozialismus im 21. Jahrhundert vorstellen werden. Ihre Vorschläge werden kommentiert von beinharten Marxisten, bewegungsorientierten Linken und ehemaligen Sozialdemokraten. Es freut uns besonders, daß wir auch Oskar Lafontaine zur Teilnahme an der XI. Rosa-Luxemburg-Konferenz gewinnen konnten. Die abschließende Podiumsdiskussion zum sozialen Fortschritt wird sich an die Eigentumsfrage heranwagen und die Zusammenhänge von außerparlamentarischem Kampf und parlamentarischer Arbeit beleuchten. In den nächsten Wochen werden wir weitere Details zur Konferenz in der jungen Welt vorstellen. Wer mehr wissen will, kann aber auch auf der neuen Internetseite www.rosa-luxemburg-konferenz.de etwas über den Stand der Vorbereitung der Konferenz und über ihre Geschichte erfahren. Übrigens: Internetabonnenten haben dort uneingeschränkten Zugriff, beispielsweise auf alle Reden der Konferenz vom Januar 2005. Wäre das nicht ein weiteres Argument für ein Internetabo?

Verlag, Redaktion, Genossenschaft

* Im Internet:www.rosa-luxemburg-konferenz.de

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

                                          Heute 8 Seiten extra – Beilage zum Thema: Recht auf Wohnen