Chirac streicht Passus zu Kolonien
Paris. Nach heftigem Protest streicht der französische Präsident Jacques Chirac einen Passus zur »positiven Rolle« seines Landes in den ehemaligen Kolonien aus einem Gesetz zur französischen Kolonialgeschichte. Diese Vorgabe des Staatschefs vom Vorabend dürfte »innerhalb von drei Wochen« umgesetzt werden, sagte der Präsident der Nationalversammlung, Jean-Louis Debré, am Donnerstag im Radiosender Europe 1. Wie Debré erläuterte, soll der von Chirac eingeschaltete Verfassungsrat in einer Woche entscheiden, den Passus aus dem Gesetz herauszulösen. Anschließend werde er dann per Verordnung gekippt.
In dem im Februar 2005 verabschiedeten Gesetz heißt es bislang, Frankreichs Schüler und Studenten sollten mehr über die »positive« Rolle ihres Landes in seinen Kolonien lernen. Dabei wurde Nordafrika hervorgehoben.
(AFP/jW)
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