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Aus: Ausgabe vom 07.02.2006, Seite 12 / Feuilleton

Diva

Von Marc Degens
Ich habe mit 63 Regisseuren zusammengearbeitet und habe sie alle überlebt!« Das hat Eva Ebner immer gern von sich gesagt. Wie erst jetzt bekannt wurde, ist sie am Dienstag letzter Woche in Berlin im Alter von 84 Jahren gestorben. Als Regieassistentin und Schauspielerin dürfte sie im Laufe ihres Lebens an 400 Filmen mitgewirkt haben. Als Jüdin hatte sie sich vor den Nazis bis Kriegsende in Danzig versteckt und wurde dann die rechte Hand wichtiger Regisseure, wie Fritz Lang, Max Ophüls, Alfred Vohrer, Wolfgang Petersen, Peter Weck, Axel Corti, Rolf von Sydow, Margarete von Trotta, Douglas Sirk oder Wolfgang Staudte. Mit 64 Jahren fing sie an zu schaupielern und wirkte in Filmen von Regisseuren wie Rosa von Praunheim, Wim Wenders, Helma Sanders-Brahms, Reinhard Hauff, Carlo Rola, István Szabó, Sigi Rothemund oder Klaus Gietinger mit. Zuletzt war sie in der Edgar-Wallace-Persiflage »Der Wixxer« oder in der internationalen Koproduktion »In 80 Tagen um die Welt« zu sehen. Unter dem Titel »Ich bin Gott sei dank beim Film!« drehte Lothar Lambert 2003 ein sehr schönes Porträt über diese sehr beeindruckende Diva. In unserer damaligen Kritik hieß es: »Eva Ebner ist eine extrem präsente, grundsätzlich druckreif sprechende Superfrau, die glücklich ist, wenn sie ›andere Menschen zum Lächeln bringt‹.« (jW)
 

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