Winterspieleticker
Von Marek LantzTurin. Sonntag keine deutsche Medaille. Aber die FR beklagte am Montag unangemessene Festivitäten: Bei der Medaillenvergabe seien die Sportler »abgefertigt« worden. »Die Hymne kam vom Band, und die Zeremonie, bei der natürlich vor allem die deutschen Betreuer lautstark und leidenschaftlich auftraten, erinnerte in ihrer Schlichtheit eher an ein Wald- und Wiesensportfest«. Für italienische Hingucker treibt es die deutsche Mannschaft dagegen zu bunt. »Nur die Deutschen scheren aus: Zu viele Vitaminfarben«, monierte La Stampa. Vitamine haben also anscheinend die Farben Hellgrün, Orange und Weiß.
Hackl: Ende Legende. Trotz eines schwachen siebten Platzes wurde CSU-Rennrodler »Schorsch« Hackl am Sonntag abend voll lobender Worte in den Ruhestand entlassen. »Er muß nichts mehr beweisen«, erklärte Johann Huber, Vorsitzender von Hackls Heimatverein RC Berchtesgaden. Er und 50 weitere geladene Gäste, die meisten in Tracht, hatten in einem Fünf-Sterne-Hotel die letzte Dienstfahrt des 39jährigen Berufssoldaten verfolgt.
Skispringen: Die Goldmedaille hat sich am Sonntag der Norweger Lars Bystöl vor dem Finnen Matti Haukamäni und dem Norweger Roar Ljökelsöy gesichert. Michael Uhrmann aus Rastbüchl schrammte um einen halben Punkt am Edelmetall vorbei.
Eisschnellauf: Im 3 000-m-Rennen gewann die 19jährige Niederländerin Ireen Wüst. Keine Medaille konnten dagegen Anni Friesinger (Platz 4) und Claudia Pechstein (Platz 5) holen. Bei den Herren hatte der US-Amerikaner Chad Heldrick bereits am Samstag die Goldmedaille im 5 000-m-Rennen gewonnen. Von der US-Presse als »großmäuliger Texaner« oder auch als »die Paris Hilton des Eisschnellaufs« betitelt, hatte der heute 28jährige die letzten Winterspiele noch beim Blackjack-Spiel in Las Vegas im TV verfolgt, bevor er von den Rollschuhen aufs Eis wechselte. Aufgrund seiner Vorliebe für durchzechte Nächte und Ausflüge ins Rotlichtviertel ist ihm nun eigens ein Anstandswauwau zur Seite gestellt worden.
(sid/jW)
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