Grundig: Prämie trotz Pleite
Nürnberg. Der ehemalige Vorstandssprecher des insolventen Unterhaltungselektronikherstellers Grundig, Werner Saalfrank, hat vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth eine Prämie von 30000 Euro erstritten. Saalfrank habe die Klage mit einer Vereinbarung aus der Zeit vor der Pleite begründet, wie das Gericht am Freitag mitteilte. Ursprünglich hatte der Manager, der im April 2003 zum Vorsitzenden berufen worden war, fast 75000 Euro verlangt. Der Vorsitzende Richter machte während der Sitzung seinen Unmut darüber deutlich, daß sich »einige Manager mit Hilfe der Gerichte ihre Pfründe sichern«. Er verwies auf die anstehenden Entlassungen bei AEG und betonte, die Bevölkerung werde wenig Verständnis für solche Forderungen haben. In der Verhandlung wurde bekannt, daß der hochbezahlte Manager als Mitglied des Insolvenzteams 250 Euro pro Stunde kassiert hatte. Dies entsprach sogar einer Erhöhung seiner monatlichen Bezüge um mehr als 19000 Euro. Bei der Grundig-Pleite verloren 700 der 1300 Beschäftigten in Nürnberg ihre Jobs.
(ddp/jW)
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