Von viel bis 40
Viel Glück
Die britische Modedesignerin Vivienne
Westwood macht mal wieder Politik. Ihre neue Kollektion, zur Zeit
auf einigen Pariser Laufstegen zu sehen, hat das Motto »Innocent«
(Unschuldig) und bezieht sich auf den seit 30 Jahren zu Unrecht
inhaftierten indianischen Bürgerrechtler Leonard Peltier. Als
Symbol taucht auf den Kreationen immer wieder ein blauer Penis mit
Flügeln auf. Westwood erklärte dazu: »Im antiken
Griechenland war der Penis ein Zeichen für ›Viel Glück‹.
Wenn du zur falschen Zeit am falschen Ort bist und verhaftet wirst,
kannst du für den Rest deines Lebens eingesperrt werden. Also
brauchst du viel Glück.« (jW)
Viel Konkretion
Mit einem Aufruf gegen Antisemitismus
und Fremdenfeindlichkeit ist am Sonntag in Berlin die 55. Woche der
Brüderlichkeit eröffnet worden, die seit 1952 den Dialogs
zwischen Christen und Juden befördern soll. In einem Festakt
wurde der niederländische Bestsellerautor Leon de Winter mit
einer Buber-Rosenzweig-Medaille ausgezeichnet. Er sagte: »Ich
glaube nicht an den Dialog zwischen Religionen.«
Auseinandersetzen müßten sich Bürger. Nicht der
abstrakte Dialog der Kulturen sei erforderlich, sondern die konkrete
Diskussion über Gesetze, freie und liberale Gesellschaften sowie
kulturbedingte Rituale. (AP/jW)
Viel Weltprojekt
Peter Sloterdijk kritisiert die
Warnungen vor einer angeblichen »Islamisierung Europas«.
Solch »Kulturdefätismus« sei eine politische Gefahr,
schreibt er im Focus im Hinblick auf Äußerungen von Botho
Strauß, Frank Schirrmacher und anderen. Dem deutschen
Feuilleton warf Sloterdijk »exzessive Panikbereitschaft«
vor. Die Aufklärung habe sich schon einmal gegen einen »sakralen
Totalitarismus« durchgesetzt, nämlich den des Papsttums.
Auf der »Langzeitagenda« stehe demnach die Europäisierung
des Islam, nicht die Islamisierung Europas. Diese Forderung sei Teil
eines »Weltprojektes«, das von allen Zivilisierung
verlange. (ddp/jW)
40 Fotos
In der Fouqué-Bibliothek in
Brandenburg/Havel sind ab heute 40 Fotos der verstorbenen
Brandenburger Sozialministerin Regine Hildebrandt (SPD) ausgestellt.
Gemacht hat sie ihr langjähriger Fahrer, Rainer Karchniwy.
(ddp/jW)
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