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Aus: Ausgabe vom 20.03.2006, Seite 12 / Feuilleton

Rückenprobleme

Wegen eines Journalistenstreiks von Samstag, sieben Uhr, bis Sonntag, sieben Uhr, sind die meisten italienischen Sonntagszeitungen nicht erschienen. Zeitungsredakteure traten wegen eines Tarifstreits in den Ausstand. Die Regierung von Noch-Ministerpräsident Silvio Berlusconi kritisierte die Arbeitsniederlegung mitten im Wahlkampf vor der Parlamentswahl am 9. und 10. April. Industrie-Staatssekretär Adolfo Urso sprach von einem »fast politischen Streik, um Berlusconi auszublenden«. Er verwies darauf, daß Romano Prodi am Freitag vor einem Wirtschaftsforum in Vicenza redete. Berichte darüber erschienen in den Samstagsausgaben. Berlusconi sollte am Samstag vor den Wirtschaftsführern sprechen – in den Printmedien wäre darüber nichts erschienen. Berlusconi sagte den Auftritt allerdings wegen starker Rückenschmerzen ab.

Die Journalistengewerkschaft FNSI teilte mit, die Entscheidung für den Streik sei nicht leichtfertig getroffen worden. Man wolle sich gegen eine Neufassung von Arbeitsverträgen wehren, die auf einen Einschnitt in die Pressefreiheit hinausliefen. Die Verleger wollen weniger formelle, kurzfristige Arbeitsverträge anbieten.

(AP/jW)

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