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Aus: Ausgabe vom 12.04.2006, Seite 6 / Ausland

Auch nach Tod von Kindern: Israel hält an Beschuss des Gazastreifens fest

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Jerusalem/Gaza-Stadt. Israelische Soldaten gingen am Dienstag gegen palästinensische Zivilisten in Nablus vor (unser Bild). Nach andauernden Raketenangriffen Israels auf Ziele in palästinensischen Wohngebieten kam es im mehreren Orten des Gazastreifens zu Auseinandersetzungen und Verhaftungen. Grund war die Ankündigung der israelischen Regierung, auch nach dem Tod eines achtjährigen Mädchens seine Angriffe auf den Gazastreifen fortsetzen. Verteidigungsminister Schaul Mofas drohte am Dienstag, solange es in Israel nicht ruhig sei, werde es auch im Gazastreifen keine Ruhe geben. Die palästinensische Autonomiebehörde forderte den UN-Sicherheitsrat zum Eingreifen auf.

Israel hat den Beschuß des Gazastreifens seit Amtsantritt der Hamas-Regierung vor zwei Wochen intensiviert. Die israelischen Streitkräfte feuern vor allem auf bewohnte Gebiete, um nach eigenem Bekunden Bombenwerkstätten zu treffen. Seit Freitag sind auf diese Weise mindestens 18 Palästinenser getötet worden, darunter auch ein sechs Jahre alter Junge, erklärte der palästinensische Beobachter bei den Vereinten Nationen, Rijad Mansur, in einem Schreiben an den UN-Sicherheitsrat.


Das israelische Kabinett hat den seit drei Monaten im Koma liegenden Ministerpräsidenten Ariel Scharon derweil für »dauerhaft amtsunfähig« erklärt. Der 78Jährige war nach seinem Schlaganfall am 4. Januar zunächst für »vorübergehend arbeitsunfähig« erklärt worden. Sein Stellvertreter Ehud Olmert übernahm die Amtsgeschäfte, nach israelischem Recht darf er dies aber nur 100 Tage lang tun. Diese Frist läuft am Freitag ab. Es wird erwartet, daß Olmert, der an der Spitze der Kadima-Partei die Parlamentswahl vom 28. März gewann, zum Nachfolger Scharons ernannt wird. Er verhandelt derzeit über die Bildung einer Koalitionsregierung. (AP/jW)

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