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Aus: Ausgabe vom 20.04.2006, Seite 16 / Sport

Sonstiges: »Ich war 18«

Hamburg. Ingo Steuer, Trainer des Eiskunstlaufpaars Sawtschenko/Szolkowy, hat gegenüber Bild heftig gegen die Deutsche Eislauf-Union (DEU) und die Stasi-Kommission des deutschen Sports gewettert. »Der Verband hat keinen Arsch in der Hose. Nach außen stellen sie sich hin und sagen, sie helfen, wo sie können. Aber in Wirklichkeit kommt nichts. Die Herren wirken komplett überfordert«, sagte der Chemnitzer, der Sawtschenko/Szolkowy Anfang des Jahres zu EM-Silber geführt hatte. Bei Olympia in Turin war das Duo auf Rang sechs gelandet. Steuer: »Ich habe bei Olympia so viele Funktionäre gesehen, die tauchen das ganze Jahr über nicht auf. Was glauben Sie, wen wir mit den Reisespesen alles fördern könnten?« Zum Vorwurf der Stasi-Kommissionsvorsitzenden Hanna-Renate Laurien, die Anfang April erklärt hatte, der Trainer habe »im Vierteljahr 4000 Ostmark als Judaslohn erhalten«, meinte Steuer: »Das ist Rufmord, dreist und nur falsch. Ich habe für meine Berichte nie einen Pfennig bekommen – nur als Unterstützung meines Sports gab es mal 100 oder 150 Mark.« Auch wenn er durch seine Stasi-Tätigkeit niemanden in »Schwierigkeiten gebracht« und »nur Lappalien aufgeschrieben« habe, bereue er sie rückblickend: »Im nachhinein war es ein Fehler. Ich schäme mich für die Zeit. Aber ich war damals 18. Ich konnte nicht ahnen, was passieren wird. Ich hätte in meinem Sport – und er war mein Leben – keine Zukunft gehabt, wenn ich mich der Arbeit verweigert hätte.« (sid/jW)