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Aus: Ausgabe vom 21.04.2006, Seite 12 / Feuilleton

Ohne Motte ins Licht

Ab Montag kann unter www.loveparade.net darüber abgestimmt werden, wer am 15. Juli auf 40 Lastwagen die Straße des 17. Juni in Berlin runterwummert. Die Loveparade Berlin GmbH erwartet eine Million Besucher, auch wegen dieser unüberprüfbaren Mitbestimmung. »Was angesagte elektronische Musik ist«, erklärte der stellvertretende Geschäftsführer Maurice Maué, werde zu gleichen Teilen durch die Internetabstimmung und ein Musikfachkomitee entschieden. Beworben hätten sich 420 »Clubkulturträger aus aller Welt«, etwa aus Indien, Südafrika und Australien. Nicht einverstanden mit dem neuen Konzept ist im übrigen Matthias Roeingh alias Dr. Motte, dessen verstrahlte Ansprachen an das Volk der Wunderpillenopfer zuletzt als traurige, aber doch einzige Höhepunkte des Spektakels galten. Motte wird diesmal keine Rede halten, bleibt aber als »Mitgesellschafter« am Gewinn beteiligt.

(ddp/jW)

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