Aus: Ausgabe vom 25.04.2006, Seite 16 / Sport
Fussball: Randspalte
Hegelianer
Hamburg. Franz Beckenbauer sieht sich selbst als philosophisches Schwergewicht aus der Übung. »Ich habe fast alle Philosophen gelesen, von Sokrates, Platon, Hegel, Kant bis zu Konfuzius«, sagte der WM-OK-Chef am Montag abend bei »Beckmann« in der ARD. Leider sei ihm der Scharfsinn verlorengegangen, er wisse fast nichts mehr, empfinde das als »gewaltiges Defizit«. Wegen der Vorbereitungen für die WM 2006 habe er sich in den vergangenen neun Jahren leider für nichts als Fußball interessiert. »Ich muß ja schon ausschauen wie ein Fußball«, sagte er im Interview, das den Nachrichtenagenturen vorab in redaktioneller Fassung vorlag. Bei der WM selbst wird Beckenbauer übrigens vorwiegend in einem Helikopter unterwegs sein. »Dadurch habe ich die Möglichkeit, an einigen Tagen alle drei Spiele um 15, 18 und 21 Uhr zu sehen«. Der Hubschrauber wird das Logo von Fly Emirates tragen, einer Fluggesellschaft aus Dubai, die ihre Vertragspartnerschaft mit der FIFA gerade erst bis 2014 verlängert hat. (AFP/sid/jW)Minus eins
Berlin. Jene Fans des BFC Dynamo, die sich als »BFC-Fans mit Niveau« bezeichnen, haben im Sportforum Berlin, der Heimspielstätte des Oberligisten, zwei selbst gebastelte »Grenzpfosten« aufgestellt. Rot auf Weiß verkündet das eine: »Liebe Fans, Dummheit, Ignoranz und Rassismus gehören nicht in unser Stadion! Handelt überlegt! Denn du bist Dynamo!« Auf dem anderen steht: »Liebe Fans, Macht bitte nicht durch euer Auftreten die Arbeit vieler BFCer kaputt! Handelt überlegt ...« Eine überfällige Imagekampagne, die Anleihen bei einer unsäglichen anderen nimmt. Außerdem wäre auszusetzen, daß Dummheit und Ignoranz sehr wohl ins Stadion gehören (man muß das Kind ja nicht gleich mit dem Bade ausschütten). Im übrigen ist die Vereinsführung im Zuge dessen noch einen Hinweis zum Fernsehprogramm der letzten Woche losgeworden. Gegen das Vereinsmitglied, das in der ARD-Sendung »Panorama« vom 20. April »mit seinen Äußerungen im Interview schwerwiegend gegen das Statut des Vereins verstoßen hat, ist zwischenzeitlich ein Ausschlußverfahren eingeleitet worden. Gleichzeitig wird ihm in diesem Zusammenhang ein Hausverbot erteilt.« (jW)Mehr aus: Sport
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