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Aus: Ausgabe vom 27.04.2006, Seite 13 / Feuilleton

Alkohol und Biologismus


Man sagt: man trifft sich auf »ein« Bier, trinkt dann aber wesentlich mehr. Es könnte an den Genen liegen: Wissenschaftler des Nationalen Genomforschungsnetzes entschlüsselten zwei Varianten im Gen CRHR1, die unsere Trinkgewohnheiten beeinflussen sollen. Betroffene betrinken sich im Schnitt doppelt so häufig wie Menschen, die diese Genveränderungen nicht aufweisen. Beide Genvarianten seien in der Bevölkerung weit verbreitet, etwa jeder Fünfte bzw. jeder Zehnte weise diese Veränderung im Erbgut auf. Nach Ansicht der Wissenschaftler sei Alkoholismus unter anderem auch genetisch beeinflußt, ja man versteigt sich zur biologistischen Behauptung, zu 50 bis 60 Prozent werde Alkoholsucht »vererbt«. Dagegen veröffentlichte die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) eine Untersuchung, nach der Arbeitslosigkeit die Hauptursache für Alkoholprobleme darstellt. (ots/jW)

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