Nachrichten in Sachen Liebermann, Bisky, Brecht und Kehlmann
Liebermanns Villa
Die Berliner Villa des Malers Max
Liebermann (1847-1935) öffnet nach ihrer Restaurierung am
Sonntag erstmals ihre Pforten für Besucher. Das
denkmalgeschützte Gesamtkunstwerk aus Sommerhaus und
Gartenanlage am Wannsee wurde für rund drei Millionen Euro
wiederhergestellt. Dieser Betrag sei zum größten Teil über
Mitgliedsbeiträge und Spenden aufgebracht worden, sagte der
Vorsitzende der Max-Liebermann-Stiftung, Rolf Budde, in Berlin. 1940
war Liebermanns Witwe Martha von den Nazis zum Verkauf gezwungen
worden.
(ddp/jW)
Biskys Wahrheit
Lothar Bisky halbprivat. In der neuen
Zeit. Ein Spaziergang mit dem PDS-Chef "in schwarzem Mantel und
schwarzem Hemd". Motto: "Es gibt Leute, die sagen, mit
Lothar Bisky könne man sich viel besser über Kino als über
Politik unterhalten. Stimmt, sagt er, und lacht."
Lieblingsfilme? "Dr. Schiwago" oder "Vom Winde
verweht", denn: "Ich liebe die großen Melodramen, es
gibt nichts Tolleres." Früher, an der Spitze der
Babelsberger Filmhochschule, habe der Medienwissenschaftler auf die
Fragen nach seinen Favoriten immer den Spezialisten geben müssen,
"also sagte ich Godard oder Fassbinder. Heute darf ich die
Wahrheit sagen." Und wie muß so ein Artikel enden? "Man
denkt: ein linker Romantiker. Wenn man den passenden Schauspieler für
ihn gesucht hätte, wäre da nicht Lino Ventura der Richtige
gewesen? Wäre eine Ehre, sagt Bisky, er habe die meisten seiner
Filme gesehen. Lino Ventura war ein Meister im Verlieren. Siegen war
nicht so seine Sache."
(jW)
Brechts Bruchstücke
Die Berliner Volksbühne feiert mit
Bertolt Brecht in den 1. Mai. In der Nacht zum Montag stehen
Bruchstücke, Fragmente, Einakter, Gedichte, Ausschnitte aus
Arbeitsjournal und Tagebüchern volksbühnentypisch im
Mittelpunkt dieser Brecht-Ehrung.
(ddp/jW)
Kleiner Kehlmann
Erfolgsschriftsteller Daniel Kehlmann
will künftig keine Bestseller mehr schreiben. Als nächsten
Roman plane er ein "kleines Buch", das ganz gewiß
"eine Enttäuschung sein wird", erzählte der
31jährige im Cicero. Er wolle sich damit der "Diktatur der
Marktforschung und ihren Scheinnotwendigkeiten" entziehen.
(ddp/jW)
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