Potsdamer CDU verweigert Brief an Angehörige von Ermyas M.
Potsdam. Gut eine Woche nach der Verhaftung von zwei des rassistischen Potsdamer Überfalles Verdächtigen sind deren Verbindungen zum organisierten Neofaschismus noch ungeklärt. Einer der Männer wurde von Opferhilfsorganisationen offenbar mit einem stadtbekannten Potsdamer Neonazi verwechselt, wie die Süddeutsche Zeitung vom Freitag berichtete. Der in U-Haft sitzende Thomas M. habe jedoch nichts mit diesem Potsdamer gleichen Namens und ähnlichen Aussehens zu tun, hieß es in der Zeitung unter Berufung auf Ermittlerkreise. Eine Sprecherin von Generalbundesanwalt Kay Nehm sagte am Freitag gegenüber AP, die Ermittlungen dazu seien noch nicht abgeschlossen. Man gehe aber weiter von einem fremdenfeindlichen Hintergrund der Tat aus.
Unterdessen verbesserte sich der
Zustand des Opfers, Ermyas M. schwebt nicht mehr in Lebensgefahr. Er
war am frühen Ostersonntag an einer Haltestelle am Rande der
Potsdamer Innenstadt niedergeschlagen worden. Auf der Handy-Mailbox
seiner Frau, die er kurz zuvor angewählt hatte, ist zu hören,
wie zwei Täter den Deutschen äthiopischer Abstammung als
»Scheiß Nigger« beschimpften.
In der Potsdamer
Stadtverordnetenversammlung weigerte sich die CDU-Fraktion
unterdessen, einen Brief an die Familie des Opfers zu unterzeichnen.
Die Union stoße sich an der Passage, wonach es sich um eine
»von Rassismus geprägte Gewalttat« handele,
berichteten die Potsdamer Neuesten Nachrichten.
(AFP/AP/jW)
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