Neues von Brandauer bis Lieblingsoma
Brandauer
Kulturpessimisten aufgepaßt. Es
geht weiter bergab. Klaus Maria Brandauer erhält den
Focus-Hörbuchpreis
innerhalb des Internationalen Buchpreises Corine 2006. Focus?
Zwinker, zwinker. Und wo kriegt Brandauer den Preis? Natürlich
im Fernsehen. Sag’ ich doch. Und für was eigentlich? Für
das Vorlesen der Briefe von – na? Mozart, da haben wir’s mal
wieder. Warum das alles? Weil Brandauer Mozart auch zum 250.
gratulieren wollte, als Österreicher, als Mitmacher, als
Kulturindustrieller.
(ddp/jW)
Kahlo
Erstmals seit zehn Jahren werden wieder
Bilder von Frida Kahlo in Deutschland zu sehen sein. Das Hamburger
Bucerius Kunst Forum zeigt ab 15. Juni 34 Werke der mexikanischen
Künstlerin. »Noch nie wurden bisher Bilder von Frida Kahlo
mit Künstlern der europäi-schen Avantgarde in einer
Ausstellung in Verbindung gebracht und gegenübergestellt«,
sagte Kuratorin Ortrud Westheider im Vorfeld der Schau. Neben
Zeichnungen und Aquarellen von Kahlo sollen auch 20 Werke unter
anderem von Max Ernst, René Magritte und Christian Schad zu
sehen sein. (ddp/jW)
Stasi
Am Wochenende erhielt Regisseur Florian
Henckel von Donnersmarck für sein DDR-Geheimdienst-Melodrama
Film »Das Leben der Anderen« den deutschen Filmpreis. Er
behauptet nun, durch seinen Film sei das Interesse an der
Staatssicherheit allgemein gestiegen. Eine kühne
Selbstüberschätzung, bedenkt man, wie unter anderem mit dem
politischen Kampfbegriff »Stasi« die BRD die DDR
abräumte. Andererseits hat es ein bißchen auch bei Henckel
von Donnersmarck geschnackelt: »Die Stasi war nicht mehr und
nicht weniger als das Schild und Schwert der Partei, sie war
letztendlich Handlager der SED«. Das könnte man auch
präziser formulieren: Diejenigen SED-Kräfte, die die DDR
gnadenlos aufgaben, warfen die Staatssicherheit den Antikommunisten
zum Fraß vor, um da »anzukommen«, wo sie keiner
haben will. (jW)
Lieblingsomas
Die vor knapp zwei Jahren verstorbene
Schauspielerin Inge Meysel verkörpert noch heute für jeden
fünften Deutschen das Idealbild einer Großmutter. Laut
einer Emnid-Umfrage im Auftrag der Zeitschrift Lenz
ist Meysel für 21 Prozent der 1 004 Befragten immer noch die
perfekte Oma. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Hamburger
Volksschauspielerin Heidi Kabel (acht Prozent) und Marie-Luise Marjan
(sieben Prozent), die Mutter Beimer aus der »Lindenstraße«.
(ddp/jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Einmal hü und einmal hott
vom 16.05.2006 -
In den Drei-Akkord-Ruinen
vom 16.05.2006 -
Strafe muß sein
vom 16.05.2006 -
Erdstöße
vom 16.05.2006