In Sachen Doping Gienger »unbedarft«
Berlin.
Der deutsche Olympia-Chefarzt Wilfried Kindermann hat Eberhard
Gienger nach dessen spätem Anabolika-Geständnis in der FAZ
als »etwas unbedarft« kritisiert: »Er muß
schon aufpassen, was er sagt«. Der Reckweltmeister von 1974
möchte sich nächstes Wochenende zum Vizepräsidenten
Leistungssport im künftigen Deutschen Olympischen Sportbund
(DOSB) wählen lassen. Er betonte, die Anabolika-Einnahme datiere
aus der Zeit vor 1976, dem Beginn der Sanktionierung dieser
Substanzen. Gienger: »Anabolika waren damals im Wettkampf
verboten, aber im Training überhaupt nicht.« Heinz
Birnesser, der Leiter der Sportorthopädie und Traumatologie an
der Uniklinik Freiburg, ging Gienger daraufhin an: »Wenn
Eberhard Gienger meint, dies sei damals medizinisch notwendig
gewesen, dann kann ich nur sagen: Anabolika zu verabreichen, war im
Leistungssport immer medizinischer Schwachsinn, weil es den
Hormonstoffwechsel durcheinander bringt.« Gienger erklärte
dagegen: »Ich selbst habe nie gedopt und habe nie einen Zweifel
daran gelassen, daß ich beim Kampf um sauberen Sport voll
hinter den Regeln der Antidoping-Agenturen WADA und NADA
stehe«.
(sid/jW)
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