Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 19.05.2006, Seite 15 / Ausland

Pakistan: Tod für Feinde des Ehrenmords

Peshawar. In Pakistan hat sich der Ältestenrat im Bergdorf Nehag Dara in der Nordwestgrenzprovinz (NWFP) dafür ausgesprochen, daß jeder, der einen Ehrenmord kritisiert oder zur Anzeige bringt, mit dem Tod bestraft wird. Ferner soll nach dem Ratsbeschluß Straffreiheit für all diejenigen gelten, die einen Ehrenmord beschließen oder ausüben. In einer gemeinsamen Stellungnahme der Frauenorganisation »Aurat Foundation«, weiterer NGOs und etlicher politischer Parteien wird gefordert, die Justiz müsse sich umgehend einschalten. »Es ist unislamisch eine Frau oder einen Mann im Namen der Ehre zu töten. Wir werden gegen diese schmutzige Tradition angehen«, sagte Naeema Kishwar, Mitglied der religiösen Partei Jamiat Ulemai Islam. Ehrenmorde, ein Relikt aus präislamischen Zeiten, sind in den pakistanischen Provinzen NWFP, Belutschistan, Sindh und Punjab bis heute gesellschaftlich höchst akzeptiert und entsprechend weit verbreitet. (IPS/jW)