Aus: Ausgabe vom 27.05.2006, Seite 13 / Feuilleton
Bis zum letzten Tag
Vielleicht das letzte Mal erklang am Donnerstag abend auf einer deutschen Bühne eine der legendärsten Soulstimmen Südafrikas. Miriam Makeba ist 74 Jahre alt, braucht zum Gehen einen Stock, tritt aber weiter wie seit 56 Jahren auf. Natürlich ist sie in großer Würde gealtert. Das wurde auch auf dem Afrika-Festival in Würzburg klar. »Ohne eure Stimmen«, rief sie, an den Apartheidstaat erinnernd, würden wir nicht hier stehen«, sang Lieder wie »Masakhane« (Laßt uns aufbauen), »Africa Is Where My Heart Lies«, »Pata Pata«, mit dem sie in den 60ern berühmt wurde, oder »Wimoweh«, das später, übersetzt und neu abgemischt, überall auf der Welt chartete (»The Lion Sleeps Tonight«). »Es ist mein letztes Konzert in Würzburg«, meinte sie schließlich, denkt also nicht ans Aufhören. Ihre Enkelin Zenzi Lee, die ebenfalls in Würzburg auf der Bühne stand, erklärte im Anschluß: »Sie liebt die Musik einfach. Sie wird weiter machen bis zu ihrem letzten Tag.«(AP/jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Ohne Parteibuch in der Tasche
vom 27.05.2006 -
Lenin zum Tanzen. Hörbeispiel zwei
vom 27.05.2006 -
Schnittstelle Disko-Funk. Hörbeispiel eins
vom 27.05.2006 -
Kollektiv Kopfnicken
vom 27.05.2006 -
Leserbriefe
vom 27.05.2006