Aus: Ausgabe vom 02.06.2006, Seite 9 / Inland
Deutsche Bank auf Rekordjagd
Der Aufsichtsrat der Deutschen Bank hat dem Vorstandsvorsitzenden Josef Ackermann vor der Neuauflage des Mannesmann-Prozesses erneut seine Unterstützung ausgesprochen. Aufsichtsratschef Clemens Börsig sagte auf der Hauptversammlung der Bank am Donnerstag in Frankfurt am Main, Ackermann habe »das volle Vertrauen« des Gremiums. Für Ackermann gelte die Unschuldsvermutung. Daher gehe der Aufsichtsrat auch davon aus, daß Ackermann seinen bis 2010 laufenden Vertrag erfüllen werde.
Forderungen von Aktionären nach einem Alternativplan für den Fall, daß Ackermann nach einer Verurteilung zurücktreten müsse, wies Börsig zurück. Der Aufsichtsrat führe keine »Kronprinzendiskussion«. Derartige Debatten beschädigten sowohl die betroffenen Personen als auch das Unternehmen Deutsche Bank insgesamt.Im Dezember hatte der Bundesgerichtshof den Freispruch für Ackermann kassiert und das Verfahren an das Landgericht Düsseldorf zurückgewiesen. Er muß sich wegen des Verdachts der Untreue verantworten, weil er als damaliger Mannesmann-Aufsichtsrat hohe Prämien im Zusammenhang mit der Übernahme des Konzerns durch Vodafone genehmigt hatte.
Einen Termin für die Neuauflage des Prozesses gibt es noch nicht. Ursprünglich war der Juli dafür im Gespräch. Nach Informationen aus Justizkreisen soll sich der Beginn je-doch bis in den Herbst hinein verzögern.
Für die Aktionäre hatte Ackermann am Donnerstag gute Nachrichten. Nachdem das Institut seine Eigenkapitalrendite vor Steuern im vergangenen Geschäftsjahr sogar über die Zielmarke von 25 Prozent gesteigert hatte, gebe es für die Zukunft »noch weiteren Spielraum nach oben«, so Ackermann. Das Ergebnis je Aktie soll in diesem Jahr prozentual zweistellig wachsen. Außerdem will das Unternehmen die Aktionäre mittelfristig stärker als bisher am Gewinn der Bank beteiligen. Die Ausschüttungsquote soll von derzeit 35 Prozent auf 50 Prozent steigen. Zum weiteren Wachstum des Privatkundengeschäfts könnten Ackermann zufolge Zukäufe beitragen. Im Gespräch ist unter anderem die Übernahme der Berliner Bank.
Klaus Schneider von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) sprach anschließend denn auch von einer »ganz hervorragenden Leistung« des Managements, zu der wohl auch der massive Stellenabbau trotz Rekordgewinnen zählt. Kritik gab es lediglich an der »Kommunikationspanne« um den Real-Estate-Fonds der Deutschen Bank, der nach Meldungen über dramatische Wertberichtigungen unter einer wahren Anlegerfluchtwelle zu leiden hatte.
(ddp/jW)
Forderungen von Aktionären nach einem Alternativplan für den Fall, daß Ackermann nach einer Verurteilung zurücktreten müsse, wies Börsig zurück. Der Aufsichtsrat führe keine »Kronprinzendiskussion«. Derartige Debatten beschädigten sowohl die betroffenen Personen als auch das Unternehmen Deutsche Bank insgesamt.Im Dezember hatte der Bundesgerichtshof den Freispruch für Ackermann kassiert und das Verfahren an das Landgericht Düsseldorf zurückgewiesen. Er muß sich wegen des Verdachts der Untreue verantworten, weil er als damaliger Mannesmann-Aufsichtsrat hohe Prämien im Zusammenhang mit der Übernahme des Konzerns durch Vodafone genehmigt hatte.
Einen Termin für die Neuauflage des Prozesses gibt es noch nicht. Ursprünglich war der Juli dafür im Gespräch. Nach Informationen aus Justizkreisen soll sich der Beginn je-doch bis in den Herbst hinein verzögern.
Für die Aktionäre hatte Ackermann am Donnerstag gute Nachrichten. Nachdem das Institut seine Eigenkapitalrendite vor Steuern im vergangenen Geschäftsjahr sogar über die Zielmarke von 25 Prozent gesteigert hatte, gebe es für die Zukunft »noch weiteren Spielraum nach oben«, so Ackermann. Das Ergebnis je Aktie soll in diesem Jahr prozentual zweistellig wachsen. Außerdem will das Unternehmen die Aktionäre mittelfristig stärker als bisher am Gewinn der Bank beteiligen. Die Ausschüttungsquote soll von derzeit 35 Prozent auf 50 Prozent steigen. Zum weiteren Wachstum des Privatkundengeschäfts könnten Ackermann zufolge Zukäufe beitragen. Im Gespräch ist unter anderem die Übernahme der Berliner Bank.
Klaus Schneider von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) sprach anschließend denn auch von einer »ganz hervorragenden Leistung« des Managements, zu der wohl auch der massive Stellenabbau trotz Rekordgewinnen zählt. Kritik gab es lediglich an der »Kommunikationspanne« um den Real-Estate-Fonds der Deutschen Bank, der nach Meldungen über dramatische Wertberichtigungen unter einer wahren Anlegerfluchtwelle zu leiden hatte.
(ddp/jW)
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