Feuilleton-Nachrichten von Hammer bis Busch
Unterm Hammer 1
Das ehemalige DDR-Funkhaus an der
Nalepastraße in Berlin-Oberschöneweide soll am 15. Juli
versteigert werden. Mindestgebot nach Angaben des Auktionators Mark
Karhausen: 300000 Euro. Das gesamte Areal an der Spree, das außer
dem von Franz Ehrlich entworfenen Gebäudekomplex mit großem
Sendesaal (berühmt für seine Akustik) etwa 40 weitere
Häuser umfaßt, war vor acht Monaten für 350000
Euro an die Bau und Praktik GmbH aus Jessen (Sachsen-Anhalt) verkauft
worden. Weil der Käufer zugesichert hatte, das Funkhaus als
Medienstandort zu erhalten, prüft die
Senatswirtschaftsverwaltung, ob die Auktion rechtswidrig ist.
(ddp/jW)
Unterm Hammer 2
Wie das Auktionshaus Sotheby’s am
Donnerstag mitteilte, kommt am 30. Juni in New York der Nachlaß
von Martin Luther King unter den Hammer. Die Sammlung enthält
neben Kings privater Bibliothek viele Aufzeichnungen: für seine
1963 vor dem Lincoln Memorial in Washington gehaltene Rede (»I
have a dream«), für Briefe an Dwight D. Eisenhower, John
F. Kennedy, Richard Nixon etc. Sotheby’s taxiert den Wert des
»wichtigsten amerikanischen Archivs des 20. Jahrhunderts in
Privatbesitz« auf bis zu 30 Millionen Dollar.
(AFP/jW)
Aus der Welt
Bei der Lektüre von Feridun Zaimoglus »Leyla« habe sie »Verwandtschaften von Motiven und Bildern« mit ihrem 1992 erschienenen Roman »Das Leben ist eine Karawanserei« wahrgenommen, ließ die Schriftstellerin Emine Sevgi Özdamar am Donnerstag über ihren Verlag Kiepenheuer & Witsch erklären. Sie habe aber niemals Plagiatsvorwürfe gegen Zaimoglu erhoben.
(ddp/jW)
Max und Moritz
Am Sonntag empfängt Dr. Seltsam in seiner Wochenschau Giyasettin Sayan, der für die PDS im Berliner Abgeordnetenhaus sitzt. Am 19. Mai war der Kommunalpolitiker kurdischer Herkunft von Neonazis in seinem Wahlbezirk Lichtenberg-Hohenschönhausen verprügelt worden. Es ist sein erster öffentlicher Auftritt seitdem. Der Termin stand vorher fest. Los geht es 13 Uhr im Wirtshaus Max und Moritz, Berlin-Kreuzberg.
P.S.: Das Haus, in dem Wilhelm Busch am 15. April 1832 geboren wurde und 40 Jahre lang lebte, ist seit Freitag nach erheblichen Umbaumaßnahmen wieder öffentlich zugänglich. Es steht im niedersächsischen Wiedensahl. Eine Ausstellung informiert über die Arbeitsweise des Zeichners und Literaten.
(ddp/jW)
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