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Aus: Ausgabe vom 10.06.2006, Seite 12 / Feuilleton

Feuilleton-Nachrichten von Hammer bis Busch

Unterm Hammer 1

Das ehemalige DDR-Funkhaus an der Nalepastraße in Berlin-Oberschöneweide soll am 15. Juli versteigert werden. Mindestgebot nach Angaben des Auktionators Mark Karhausen: 300000 Euro. Das gesamte Areal an der Spree, das außer dem von Franz Ehrlich entworfenen Gebäudekomplex mit großem Sendesaal (berühmt für seine Akustik) etwa 40 weitere Häuser umfaßt, war vor acht Monaten für 350000 Euro an die Bau und Praktik GmbH aus Jessen (Sachsen-Anhalt) verkauft worden. Weil der Käufer zugesichert hatte, das Funkhaus als Medienstandort zu erhalten, prüft die Senatswirtschaftsverwaltung, ob die Auktion rechtswidrig ist.

(ddp/jW)

Unterm Hammer 2


Wie das Auktionshaus Sotheby’s am Donnerstag mitteilte, kommt am 30. Juni in New York der Nachlaß von Martin Luther King unter den Hammer. Die Sammlung enthält neben Kings privater Bibliothek viele Aufzeichnungen: für seine 1963 vor dem Lincoln Memorial in Washington gehaltene Rede (»I have a dream«), für Briefe an Dwight D. Eisenhower, John F. Kennedy, Richard Nixon etc. Sotheby’s taxiert den Wert des »wichtigsten amerikanischen Archivs des 20. Jahrhunderts in Privatbesitz« auf bis zu 30 Millionen Dollar.

(AFP/jW)

Aus der Welt

Bei der Lektüre von Feridun Zaimoglus »Leyla« habe sie »Verwandtschaften von Motiven und Bildern« mit ihrem 1992 erschienenen Roman »Das Leben ist eine Karawanserei« wahrgenommen, ließ die Schriftstellerin Emine Sevgi Özdamar am Donnerstag über ihren Verlag Kiepenheuer & Witsch erklären. Sie habe aber niemals Plagiatsvorwürfe gegen Zaimoglu erhoben.

(ddp/jW)

Max und Moritz

Am Sonntag empfängt Dr. Seltsam in seiner Wochenschau Giyasettin Sayan, der für die PDS im Berliner Abgeordnetenhaus sitzt. Am 19. Mai war der Kommunalpolitiker kurdischer Herkunft von Neonazis in seinem Wahlbezirk Lichtenberg-Hohenschönhausen verprügelt worden. Es ist sein erster öffentlicher Auftritt seitdem. Der Termin stand vorher fest. Los geht es 13 Uhr im Wirtshaus Max und Moritz, Berlin-Kreuzberg.

P.S.: Das Haus, in dem Wilhelm Busch am 15. April 1832 geboren wurde und 40 Jahre lang lebte, ist seit Freitag nach erheblichen Umbaumaßnahmen wieder öffentlich zugänglich. Es steht im niedersächsischen Wiedensahl. Eine Ausstellung informiert über die Arbeitsweise des Zeichners und Literaten.

(ddp/jW)

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