Sinn Féin auf Entwaffnungskurs?
Die der nordirischen Untergrundorganisation Irisch- Republikanische Armee (IRA) nahestehende Sinn-Féin-Partei hat die jüngste britisch-irische Initiative zur Entwaffnung der paramilitärischen Milizen in Nordirland begrüßt. Der Vizepräsident der Partei, Pat Doherty, sagte am Dienstag abend dem Rundfunksender BBC, dies sei ein wichtiger Schritt nach vorne. So lange er aber die Details des Vorschlags nicht kenne, bleibe er vorsichtig.
Doherty verlangte ein neues Treffen mit britischen Unterhändlern, um »einige Punkte zu klären«. Zuvor hatten bereits die Ulster Unionisten, Nordirlands größte Partei, die für einen Verbleib Nordirlands bei Großbritannien eintritt, vorsichtige Zustimmung geäußert.
Blair hatte mit dem irischen Ministerpräsidenten John Bruton vereinbart, eine unabhängige Institution ins Leben zu rufen, die mit den paramilitärischen Truppen verhandelt. Dies sei die »letzte Chance« für die IRA und Sinn Fein, ihre Bereitschaft zu Friedensverhandlungen zu beweisen, sagte der britische Premier, der nach dem jüngsten Attentat auf zwei Polizisten die militanten Republikaner als verhandlungsunwürdig bezeichnet hatte. Für Mittwoch war eine Rede Blairs im britischen Unterhaus zum Nordirland- Konflikt geplant.
Die Polizei in Nordirland hat offenbar einen Terroranschlag vereitelt. Wie die Sicherheitsbehörden am Mittwoch in Belfast mitteilten, wurden in einem Haus am südlichen Stadtrand von Belfast ein Mann festgenommen und zwei AK-47-Sturmgewehre beschlagnahmt. Die Polizei ging davon aus, daß in dem Haus in Dunmurry ein Terroranschlag geplant wurde. Die beiden Gewehre seien durchgeladen gewesen.
AFP/jW
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