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Aus: Ausgabe vom 15.06.2006, Seite 16 / Sport

Randnotizen

Flitzer No. 1


Berlin.
Am Dienstag, 22.43 Uhr, überwand ein kroatischer Fan im Berliner Olympiastadion den 2,70 Meter tiefen und 1,80 Meter breiten Graben am Innenraumrand, rannte einen von 2000 Ordnern um, stürmte aufs Spielfeld und fiel vor Dado Prso (Stürmer von den Glasgow Rangers) auf die Knie. Er hatte was getrunken und trug ein Trikot von Ivan Klasnic. Bis Mittwoch war er in Polizeigewahrsam. OK-Sicherheitschef Helmut Spahn will den Flitzer nun übel drankriegen: »Hochrechnungen der FIFA haben ergeben, daß man durch den Werbeausfall schnell bei einer Strafe in sechsstelliger Höhe wäre.«

(sid/jW)

Nach dem Krieg


Mostar. Im südlichen Teil von Mostar/Bosnien randalierten am frühen Mittwoch morgen Fans der Kroaten, beschädigten Autos, zerschlugen Fensterscheiben. Daraufhin wurden sie nach Polizeiangaben von bosnischen Muslimen provoziert, die den Sieg Brasiliens feierten. Es kam zur Straßenschlacht. Sechs Polizisten wurden verletzt, ein Mann wurde durch Schüsse eines noch Unbekannten schwer verwundet. 26 Personen wurden verhaftet. Polizeisprecher Srecko Bosnjak: »Jedes kroatische Spiel ist hier ein großes Risiko.« Bei der WM vor vier Jahren war eine muslimische Frau in Mostar getötet worden, nachdem Kroatien gegen Deutschland gesiegt hatte.

(sid/jW)

Herrschaftszeiten


Prag.
Deutsche Grenzbeamte haben einigen tschechischen Fans die Einreise zum Turnier mit der Begründung verweigert, sie hätten kein Geld, ihren Aufenthalt zu bezahlen. Mindestens 30 Euro müßten sie schon vorzeigen. Das tschechische Außenministerium hat mit einer diplomatischen Note gegen diese Entscheidung protestiert.

(sid/jW)

Hau ihn rein!


»Es imponiert mir unheimlich, wie er seine Truppen geführt hat. So möchte ich auch meine Mannschaft führen.« Ecuadors Trainer Luis Suarez als Fan des ehemaligen US-Außenministers und früheren Truppen-Generals Colin Powell.

(jW)

Nicht-Fußball


Peking.
Nach der Entlassung des für die Olympia-Infrastruktur verantwortlichen Pekinger Vizebürgermeisters Liu Zhihua erklärte Sun Weide als Sprecher des Organisationskomitees BOCOG: »Wir tun alles für saubere und korruptionsfreie Spiele.«

Zhihua war sowohl für den Bau der Olympia-Anlagen zuständig als auch für das 40 Milliarden Dollar-Investitionsprogramm zur Modernisierung der Hauptstadt für die Spiele 2008. Gegen ihn wird wegen Korruption ermittelt.

(sid/jW)