Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 20.06.2006, Seite 12 / Feuilleton

Director’s Cut: Der Regisseur Stephen Frears schneidet seine Geburtstagstorte an

Mitte der 80er Jahre inszenierte Stephen Frears zwei Filme, die ihn zu einem international bekannten Regisseur machten: Das war zum einen die originelle Schwulenromanze »Mein wunderbarer Waschsalon« (1985), zum anderen zwei Jahre später die bissige Sozialsatire »Sammy und Rosie tun es«. Mit diesen Filmen lieferte Frears, der heute 65 Jahre alt wird, seinen kritischen Kommentar zur politisch-gesellschaftlichen Ära von Margaret Thatcher in seinem Heimatland ab.

Fast 15 Jahre hatte der Arztsohn aus Leicester nach seinem ersten Spielfilm, einem 1971 produzierten Kriminaldrama, warten müssen, bis er sich im Kino durchsetzen konnte. Im Fernsehen war es dem studierten Juristen schon lange zuvor gelungen, sich einen Namen zu machen. Nach dem großen Erfolg von »Mein wunderbarer Waschsalon« und »Sammy und Rosie tun es« galt Frears als herausragender Vertreter des New British Cinema. Doch diesen Ruf konnte der Regisseur schon deshalb nicht weiter festigen, weil er einem verlockenden Ruf nach Hollywood gefolgt war.


Frears faszinierend zynisch in Szene gesetzte Verfilmung des klassischen französischen Briefromans »Gefährliche Liebschaften« gewann drei Oscars und war auch ein Kassenerfolg. Weitere Arbeiten in Amerika, aber immer wieder auch in England folgten, darunter Filme mit Dustin Hoffman und Julia Roberts. Der neueste Film des Regisseurs kommt unter dem Titel »Lady Henderson präsentiert« zwei Tage nach dem 65. Geburtstag in die deutschen Kinos. Es ist die Geschichte einer exzentrischen alten Dame, die im London des Zweiten Weltkriegs eine Nacktrevue organisiert, um den Soldaten etwas zu bieten. (AP/jW)