Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 22.06.2006, Seite 13 / Ausland

Walfang: Wackelndes Verbot

Am Dienstag endete auf den Antillen die 58. Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC), die hier vor einer Woche ausführlich verhandelt wurde. Durch Stimmenkäufe ist Japan seinem Ziel, der Wiederaufnahme des kommerziellen Walfangs, nähergekommen. Zwar gewannen die Gegner die Abstimmung über den Fortbestand des Walschutzgebiets im Südpolarmeer. Verhindert wurden außerdem die Streichung der Kleinwale von der Tagesordnung und die Einführung geheimer Abstimmungen. Im Gegenzug aber gelang es Japan, eine Resolution zu seinen Gunsten zu verabschieden, die unter anderem das Walfang-Moratorium für nicht mehr notwendig erklärt und unterstellt, daß der Hunger armer Staaten direkt mit dem Fischkonsum von Walen zusammenhängt. Dabei hat selbst die Welternährungsorganisation FAO keinen Zweifel daran, daß für die ernsthafte Krise der weltweiten Fischbestände die Überfischung durch den Menschen ursächlich ist. »Wale mit dem Hunger der Welt in Verbindung zu bringen, ist infam«, erklärte Stefanie Werner von Greenpeace. Am Strand vor dem Tagungsgebäude hatte Greenpeace einen Walfriedhof aus Schwanzflossen errichtet, um auf die etwa 1000 Zwerg- und Finnwale hinzuweisen, die im vergangenen Winter im Walschutzgebiet der Antarktis getötet wurden. Im Rahmen eines dubiosen Forschungsprogramms will Japan künftig jährlich 935 Zwergwale und 50 der extrem gefährdeten Buckel- und Finnwale jagen. (jW)