Robert Gernhardt gestorben
Frankfurt/Main. Im Alter von 68 Jahren
erlag der Schriftsteller, Zeichner und Maler Robert Gernhardt am
Freitag morgen in Frankfurt am Main einem Krebsleiden. Gernhardt war
einer der besten und witzigsten deutschen Dichter, sein Kollege Peter
Rühmkorf bezeichnete ihn einmal als »kleine Galaxis«.
Zusammen mit seinen Freunden F.K. Waechter und F.W. Bernstein
produzierte er von 1964 bis 1976 als Persiflage auf die bürgerliche
Zeitungswelt die Welt im Spiegel (WIMS), die regelmäßig in
der Zeitschrift Pardon erschien. Von hier aus entwickelten Waechter,
Bernstein, Gernhardt und andere die »Neue Frankfurter Schule«,
die 1979 in der Gründung des Satiremagazins Titanic mündete.
Ohne diesen maßgeblich von Gernhardt beeinflußten
Komikkanon wäre »die Humorlage der Bundesrepublik eine
andere« (Süddeutsche Zeitung). In den letzten 20 Jahren
wurde Gernhardt vom sogenannten Spaßmacher zur Pflichtlektüre
in der Schule.
(jW)
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