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Aus: Ausgabe vom 06.07.2006, Seite 5 / Inland

Streik an Krankenhäusern erneut ausgeweitet

Die Streiks an den kommunalen Krankenhäusern sind am Mittwoch erneut ausgeweitet worden. Im Kampf für höhere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen legten nach Angaben des Marburger Bunds mehrere tausend Ärzte in sechs Bundesländern die Arbeit nieder. Betroffen waren Baden-Württemberg, Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland und Hessen. Zudem gab es am Mittwoch in Rheinland-Pfalz und im Saarland erstmals auch Warnstreiks des Pflegepersonals, zu denen die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di aufgerufen hatte.
Daran beteiligten sich im Saarland 250 Beschäftigte des städtischen Klinikums Neunkirchen sowie in Rheinland-Pfalz 80 Mitarbeiter im Klinikum Idar-Oberstein. In beiden Häusern wurde jedoch ein Notdienst aufrechterhalten. Ver.di fordert 150 Euro als Ersatz für die gekürzte Pendlerpauschale.
Andrea Hess von ver.di Rheinland-Pfalz wandte sich zugleich gegen eine nach ihrer Auffassung vereinbarungswidrige Umsetzung des geltenden Tarifvertrags in den Krankenhäusern des Bundeslands. »Wir wollen einheitliche Arbeitsbedingungen. Es kann nicht sein, daß bei dem Gros der Beschäftigten jeder Cent in Frage gestellt wird, im Hinblick auf die Ärztinnen und Ärzte aber offensichtlich Bereitschaft besteht, über den Tarifvertrag hinaus Zugeständnisse zu machen«, kritisierte die Gewerkschafterin. Wie in Idar-Oberstein rief ver.di auch im saarländischen Neunkirchen zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Dort wandte sich ver.di ebenfalls gegen eine »Extrawurst« für die Ärzte.
Diese weiteten ihre Streiks zwei Tage vor der geplanten Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen zwischen Marburger Bund und Tarifgemeinschaft deutscher Länder erneut auf drei Kliniken in Hessen aus,auf die in Gießen, Riedstadt und Groß-Gerau.

Auch an den niedersächsischen Landeskrankenhäusern gab es am Mittwoch Ärzteproteste. Dort wurden mehr als 400 Mediziner zu Aktionen während einer »aktiven Mittagspause« aufgerufen. Damit sollte der Anspruch auf einen arztspezifischen Tarifvertrag an den psychiatrischen Landeskrankenhäusern untermauert und gegen den geltenden »tarifvertragslosen Zustand« protestiert werden.
(AP/jW)

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