Aus: Ausgabe vom 08.07.2006, Seite 5 / Inland
Bürgermeister von Pretzien bleibt
Pretzien/Magdeburg. Der wegen der von Rechtsextremen inszenierten Bücherverbrennung in die Kritik geratene Bürgermeister von Pretzien, Friedrich Harwig, bleibt im Amt. Der Gemeinderat habe ihm am Donnerstag abend einstimmig das Vertrauen ausgesprochen, sagte der Kommunalpolitiker am Freitag. Der Zentralrat der Juden und die Linkspartei hatten Harwig zuvor zum Rücktritt aufgefordert. Harwig, der aus der Linkspartei ausgetreten war, kündigte an, daß die Gemeinde die Arbeit mit Jugendlichen, die sich von der rechten Szene abwenden, fortsetzen will. Es solle aber künftig nicht mehr akzeptiert werden, wenn Jugendliche beispielsweise in T-Shirts mit dem Aufdruck »Wehrmacht Pretzien« herumliefen. Rechtsextremisten hatten am 24. Juni in Pretzien nahe Magdeburg eine Sonnenwendfeier mit Tanz und offenem Feuer auch für die Dorfbewohner veranstaltet. Dabei wurden eine US-Flagge und das »Tagebuch der Anne Frank« verbrannt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Volksverhetzung gegen drei Verdächtige. Harwig wurde vorgeworfen, dem Treiben tatenlos zugeschaut zu haben.
(AFP/jW)
(AFP/jW)
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