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Aus: Ausgabe vom 13.07.2006, Seite 12 / Feuilleton

Nazi-Revival

Wenn die Proteste nicht heftiger werden, eröffnet am 21. Juli in Schwerin die erste Ausstellung zu Ehren Arno Brekers, dem Lieblingsbildhauer von Adolf Hitler. Da renommierte Museen sich weigerten, die Nazi-Skulpturen auszustellen, wich Initiator Rudolf Conrades nach Schwerin in das Schleswig-Holstein-Haus aus. Dort präsentiert er rund 70 Stück Breker (1900 – 1991), der in Düsseldorf Bildhauerei und Architektur studiert hatte, bevor er für Hitler Aufträge im Wert von 27 Millionen Reichsmark erledigte. Sein kunsthistorischer Beitrag: Er nahm den Gelsenkirchener Barock vorweg; eine Epoche, deren zweite Blütezeit mit dem Aufkommen klobiger Schrankwände im Westdeutschland der 50er Jahre eingeleitet wurde. Beachtlicherweise löste Breker diesen Gelsenkirchener Barock schon zu seiner Zeit ins brutal Figürliche auf. Das Nazi-Revival im Schleswig-Holstein-Haus kostet die Stadt Schwerin und das Land Mecklenburg-Vorpommern übrigens 55000 Euro.

(ddp/JW)

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