Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 13.07.2006, Seite 16 / Sport

Fußball-Randspalte

Klinsmanniade

»Entgegen aller Unkenrufe hat der schlanke Blonde aus den USA bisher Beachtliches erreicht. Spiele der deutschen Nationalmannschaft sind nicht mehr per se häßlich. Das Durchschnittsalter des Kaders wurde heftig gesenkt, Gewohnheitsrechte auf einen Stammplatz gibt es nicht mehr, und auf die alten Funktionärssäcke pfeift Klinsi sowieso. Am Yankee-Wesen ist der DFB genesen – yeah, yeah, yeah! (jW 1.7.05). »Klinsmann nennt das in einer fast kierkegaardschen Wendung inzwischen ›negative Aggressivität‹« (jW 24.3.06). »Diese Spielphilosophie ist mit ›Flucht nach vorn‹ gut umrissen. Unverbrauchter Offensivfußball ist Klinsmanns Markenzeichen. Wer gute Erfahrungen mit der gegenteiligen Auffassung gemacht hat, daß Hauptsache hinten die Null steht, der nervt und muß weg« (jW 8.4.). »Man muß darüber nicht gleich zum Anhänger der ›kalifornischen Ideologie‹ werden wie Jürgen Klinsmann, der ja nicht ohne Grund gelegentlich als Sektenführer bezeichnet wird« (jW 9.6.). »Nun telefonierte Jürgen Klinsmann live und öffentlichkeitswirksam vor der versammelten Weltpresse mit den deutschen Soldaten im 5000 Kilometer entfernten ›Krisengebiet Afghanistan‹. ›Ihr macht einen Riesenjob‹, lobte der ansonsten in seiner unkomplizierten Gegnerschaft zu Bild und Bayern an sich sympathische Dauerlächler die Krieger in der Ferne« (jW 24.6.). »Derzeit wirkt die von Klinsmann propagierte Spielweise als fortschrittlichste Spielphilosophie konkurrenzlos« (jW 27.6.). »Saubermanns Klinsmann, der sich so schön die verdinglichte Sprache der Neoliberalen zu eigen gemacht hat« (jW 6.7.)

(jW)

Noch einer

Rom. Weltmeister Marcello Lippi hat nur drei Tage nach dem Finaltriumph von Berlin das Handtuch geworfen. Am Mittwoch gab der italienische Fußball-Nationaltrainer wie erwartet seinen Rücktritt bekannt. Am Vortag hatte er sich in Rom noch gemeinsam mit seiner Mannschaft von einer Million Fans feiern lassen. Jetzt will er sich um sein Segelboot kümmern. Im italienischen Fußballskandal wird gegen ihn und seinen Sohn Davide weiter ermittelt.


(sid/jW)

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