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Aus: Ausgabe vom 31.07.2006, Seite 15 / Feuilleton

Neu erschienen

Stahl & Diebstahl

Über Arbeitsplatzvernichtung pur berichtet der Dokumentarfilm »Stahl & Diebstahl«, der auf DVD oder VHS-Kassette zu haben ist. Autor Peter Vogel beleuchtet am Beispiel der Bremer Stahlhütte, die einst Klöckner-Hütte hieß, die »Kooperation« von Betriebsrat und Unternehmen bei der Beseitigung von Arbeitsplätzen. 2002 wurde die Hütte vom heutigen Stahlkonzern Arcelor geschluckt, allein in Bremen sollten 1700 Stellen verschwinden. Als die Filmemacher vor Ort erschienen, wurde ihnen bedeutet, daß sie von allen aktiv Handelnden – Konzern, Betriebsrat und Bremer Senat – unerwünscht waren. Daß der Film dennoch zustande kam, ist vielen Gewerkschaftern und Einzelförderern zu verdanken. Am 25. Juni teilte Arcelor übrigens mit, daß es mit dem indischen Stahlkonzern Mittal fusioniert. Das Buch zum Film erscheint Ende des Jahres im Hamburger Mole-Verlag.

* Stahl & Diebstahl. Dokumentarfilm. D 2006, DVD oder VHS, 10 Euro plus 1,55 Euro Versand

Bezug: Medienagentur TEFO, Postfach 1841, 27749 Delmenhorst, Fax: 04221/54639, E-Mail: HütteBremen@aol.com

KPD-Verbot

Die Kulturvereinigung Leverkusen e. V. legt unter dem Titel »Staatsgefährdung? Eine Nachdenkschrift aus Anlaß des 50. Jahrestages des KPD-Verbots vom 17.August 1956. Repression im Gebiet Rheinland-Westfalen« eine Dokumentation von Manfred Demmer vor. Sie enthält eine Schilderung der Geschichte des Verbotsverfahrens seit 1951, die von Willkürakten der Polizei und Terrorurteilen der Justiz gegen KPD-Mitglieder geprägt war. Dokumentiert werden aus der Region Rheinland-Westfalen Prozesse nicht nur gegen Kommunisten, sondern auch gegen Menschen anderer politischer Ausrichtung, die sich gegen die Remilitarisierung einsetzten oder für ein einheitliches Deutschland eintraten. Wer in die DDR zu Sportwettbewerben fuhr, mit DDR-Zeitungen erwischt wurde oder an Weltfestspielen der Jugend und Studenten teilnahm, hatte mit Knast und Rausschmiß zu rechnen. Außerdem werden Berufsverbote und Repressionsfälle bis zur Gegenwart nachgezeichnet. Ein Teil des Erlöses der Dokumentation wird an die Initiativgruppe zur Rehabilitierung der Opfer des Kalten Krieges abgeführt.


* Staatsgefährdung? Kulturvereinigung Leverkusen e. V., 120 Seiten, 10 Euro

Bezug: Kulturvereinigung Leverkusen e.V., Am Stadtpark 68, 51373 Leverkusen, Tel.: 0214/45418, Fax: 0214/46450, E-Mail: KultLever@web.de.

* Manfred Demmer steht auf Anfrage zu Vorträgen zur Verfügung. Am Dienstag, dem 15.August, um 20 Uhr spricht er in der »Brennbar« des Kulturausbesserungswerkes in Leverku­sen, Kolberger Str. 95a

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