Aus: Ausgabe vom 03.08.2006, Seite 6 / Ausland
Mindestens entschuldigen
Die Klage des vom US-Geheimdienst nach Afghanistan verschleppten Deutschen Khaled Al Masri gegen die CIA wird von zehn US-Diplomaten im Ruhestand unterstützt. In einem am Dienstag (Ortszeit) veröffentlichten Brief an das Justizministerium schreiben die ehemaligen Diplomaten, der libanesischstämmige Deutsche sei mit seiner Klage bereits einmal vor einem US-Bundesgericht gescheitert. Seine Vorwürfe– Folter, Entführung und willkürliche Internierung – seien aber derart schwerwiegend, daß sie einfach gehört werden müßten. Ansonsten schade dies »unserem Ruf und unseren Zielen in der Terrorismusbekämpfung«, schreiben die ehemaligen Diplomaten.
Masri war im Mai in erster Instanz mit seiner Klage vor dem US-Bundesgericht in Alexandria bei Washington gescheitert. Der Richter hatte entschieden, der Fall berühre »Staatsgeheimnisse«, deren Preisgabe in einem Prozeß eine »ernsthafte Gefahr für die nationale Sicherheit« darstellen würde. Im Juni ging Masri in Berufung. Seine Klage richtet sich gegen den früheren CIA-Direktor George Tenet und drei private Flugfirmen, die an seiner Entführung beteiligt gewesen sein sollen. Der libanesischstämmige Deutsche verlangt eine Entschädigung von mindestens 75000 Dollar (rund 58000 Euro). Vor allem geht es ihm aber nach eigenen Worten um eine Entschuldigung seitens der US-Behörden.
Der fünffache Vater war Silvester 2003 bei einer Reise nach Mazedonien verschleppt und unter Medikamenteneinfluß in ein CIA-Gefängnis nach Afghanistan gebracht worden. Dort wurde er monatelang festgehalten, geschlagen und gefoltert. Im Mai 2004 wurde Masri in Albanien wieder auf freien Fuß gesetzt.
(AFP/jW)
Masri war im Mai in erster Instanz mit seiner Klage vor dem US-Bundesgericht in Alexandria bei Washington gescheitert. Der Richter hatte entschieden, der Fall berühre »Staatsgeheimnisse«, deren Preisgabe in einem Prozeß eine »ernsthafte Gefahr für die nationale Sicherheit« darstellen würde. Im Juni ging Masri in Berufung. Seine Klage richtet sich gegen den früheren CIA-Direktor George Tenet und drei private Flugfirmen, die an seiner Entführung beteiligt gewesen sein sollen. Der libanesischstämmige Deutsche verlangt eine Entschädigung von mindestens 75000 Dollar (rund 58000 Euro). Vor allem geht es ihm aber nach eigenen Worten um eine Entschuldigung seitens der US-Behörden.
Der fünffache Vater war Silvester 2003 bei einer Reise nach Mazedonien verschleppt und unter Medikamenteneinfluß in ein CIA-Gefängnis nach Afghanistan gebracht worden. Dort wurde er monatelang festgehalten, geschlagen und gefoltert. Im Mai 2004 wurde Masri in Albanien wieder auf freien Fuß gesetzt.
(AFP/jW)
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