Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 03.08.2006, Seite 12 / Feuilleton

Materialien zur Breker-Bio

In Schwerin wird gegenwärtig mit der Anro-Breker-Ausstellung das Nazikunstrevival gefeiert – mit der Betonung auf »Kunst«. Demgegenüber betont der neue Stern, daß Breker bis ins hohe Alter zahlreiche Kontakte ins rechtsextreme Milieu gepflegt habe. Die Familie hält das Archiv des 1991 mit 90 Jahren verstorbenen Lieblingsbildhauers Adolf Hitlers unter Verschluß. Laut Stern nahm Breker in den 70er Jahren den »Goldenen Ehrenring« des »Deutschen Kulturwerkes Europäischen Geistes« (DKEG) entgegen. Diese Organisation sei 1950 von einem ehemaligen SA- und NSDAP-Funktionär zur weiteren Förderung ehemaliger Eliten des Nazistaates gegründet worden. 1980 habe er die Ulrich-von-Hutten-Medaille der »Gesellschaft für freie Publizistik« erhalten, der größten rechtsextremen kulturpolitischen Vereinigung in Deutschland, ins Leben gerufen von früheren NSDAP-Funktionären und SS-Offizieren. Brekers Witwe Charlotte habe dem Stern bestätigt, daß ihr Mann die beiden Auszeichnungen erhalten habe. Es sei ihr (nicht: ihm) allerdings nicht bekannt gewesen, daß es sich um rechtsradikale Organisationen handele. 1986 habe Breker den »kulturell anspruchsvollen Stil« der rechtsradikalen Deutschen Monatshefte gelobt. 1987 hätten Mitglieder des neofaschistischen »Bundes Heimattreuer Jugend« Brekers Atelier einen Besuch abgestattet. Brekers Witwe habe das bestätigt, der »Bund« sei ihr aber »kein Begriff«. Nach Brekers Tod habe das antisemitische Blatt Die Bauernschaft um ihren »Leser« Breker getrauert, berichtet der Stern weiter. Das Blatt wurde herausgegeben vom einstigen SS-Sonderoffizier in Auschwitz-Birkenau, Thies Christophersen. Der sorgte 1974 mit seiner Broschüre »Die Auschwitzlüge« weltweit für Empörung. Brekers Witwe habe dem Stern erklärt, sie kenne das Blatt nicht. (ddp/jW)

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