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Aus: Ausgabe vom 09.08.2006, Seite 1 / Ausland

400 Prominente solidarisch mit Kuba

Warnung vor US-Einmischung: »Wir müssen um jeden Preis eine neue Aggression verhindern«
Über 400 namhafte Intellektuelle, Künstler, Schriftsteller und Menschenrechtsaktivisten zeigen sich solidarisch: »Kubas Souveränität muß respektiert werden«, verlangen sie in einer »Deklaration«, die am Montag in Havanna der Weltöffentlichkeit vorgestellt wurde. Beunruhigend seien insbesondere die zunehmenden Versuche der USA, den Gesundheitszustand von Kubas Präsident Fidel Castro für eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Landes zu mißbrauchen. Wenn man »die Militarisierung der Außenpolitik der aktuellen US-Regierung und ihr Handeln im Irak in Betracht zieht«, so die Unterzeichner, käme es vor allem auf eines an: »Wir müssen um jeden Preis eine neue Aggression verhindern.«

Das Dokument wurde vom kubanischen Schriftsteller Roberto Fernandez Retamar auf einer Pressekonferenz in der kubanischen Hauptstadt veröffentlicht. Zu den Unterzeichnern des Briefes gehören unter anderem die Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu (Südafrika) und Rigoberta Menchu (Guatemala), die Schriftsteller José Saramago (Portugal), Wole Soyinka (Nigeria), Adolfo Pérez Exquivel (Argentinien), Dario Fo (Italien), Nadine Gordimer (Südafrika), Harry Belafonte und Angela Davis (beide USA), die Befreiungstheologen Ernesto Cardenal (Nicaragua) und Leonardo Boff (Brasilien), die Sänger Manu Chao (Frankreich) und Daniel Viglietti (Uruguay).


Indes verschärfte Washington seinen Kurs gegen das unabhängige Kuba weiter. Am Dienstag berichtete die Nachrichtenagentur AFP über ein ihr vorliegendes Papier des US-»Heimatschutzministeriums«, laut dem das kubanische Volk »in seinem Streben nach einer freien und florierenden Gesellschaft« unterstützt werden soll. Wie das geschehen soll, wird nicht weiter ausgeführt. Allerdings läßt der Schwerpunkt der Gesetzesvorlage erahnen, daß auf der Insel neue Fluchtbewegungen zur Destabilisierung der Gesellschaft angezettelt werden sollen. So kündigt das US-Ministerium Maßnahmen zur »Förderung« einer »sicheren, legalen und ordentlichen Migration« an. (jW/AP)

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