Aus: Ausgabe vom 12.08.2006, Seite 12 / Feuilleton
Brecht-Termine
Im wiedereröffneten Admiralspalast am Bahnhof Berlin-Friedrichstraße hatte am Freitag abend Brandauers Inszenierung der »Dreigroschenoper« Premiere, finanziert von der Deutschen Bank. Einen Steinwurf von diesem Privattheater entfernt steht das Berliner Ensemble (BE). Dessen Intendant Claus Peymann befürchtete in Erwartung der Brandauer-Show »das Schlimmste«, findet die »Dreigroschenoper« auch ziemlich uninteressant, »zu sehr Bestseller und Operette«.
Im selben Atemzug aber kündigte er für 2007 eine Robert-Wilson-Inszenierung des Stücks an seinem Haus an. Daß Peymann viel für derbe Showeffekte übrig hat, beweist die Gala, mit der das BE am heutigen Sonnabend ein wochenlanges »Brecht-Fest« einläutet (läuft bis 3. September, umfaßt mehr als 70 Veranstaltungen). Milva ist bei der Gala mit von der Partie, Wolf Biermann, Max Raabe und die Kessler-Zwillinge treten auf. Immerhin kommen auch Gisela May, Christa Wolf, Martina Gedeck, George Tabori und Franz Xaver Kroetz. Und weil der Brecht ja wollte, daß man »ins Theater wie zu einem Sportfest« geht, liest Markus Beyer, amtierender WBC-Weltmeister im Supermittelgewicht, aus dem »Kinnhaken« – der Brecht-Story vom Untergang Freddy Meinkes, der im entscheidenden Meisterschaftskampf K.o. geht (»Wissen Sie, Vorsicht ist die Mutter des K.o.«). Die Gala wird ab 20 Uhr live im RBB-Kulturradio übertragen, ihre Aufzeichnung läuft am Sonntag, 23.30 Uhr, in der ARD.
Am Montag, 20.30 Uhr, zeigt das BE dann die einzige Filmregiearbeit von Brecht: »Mysterien eines Friseursalons«. Karl Valentin als Friseurgeselle mit Hobel, Hammer und Messer– gelegentlich säbelt er den Kopf eines Kunden ab. Prädikat: ultrawertvoll. Alternative für Nichtberliner: Fast zeitgleich, nämlich ab 20 Uhr, läuft auf DeutschlandRadio Kultur ein Themenabend zu Brecht und der Musik. Titel: »So, wie es ist, bleibt es nicht«. Berichte von einigen Veranstaltungen folgen, weil in einem hat der Peymann ja nun recht: »Brecht ist unser dramatischer Himalaja«.
(ddp/jW)
Im selben Atemzug aber kündigte er für 2007 eine Robert-Wilson-Inszenierung des Stücks an seinem Haus an. Daß Peymann viel für derbe Showeffekte übrig hat, beweist die Gala, mit der das BE am heutigen Sonnabend ein wochenlanges »Brecht-Fest« einläutet (läuft bis 3. September, umfaßt mehr als 70 Veranstaltungen). Milva ist bei der Gala mit von der Partie, Wolf Biermann, Max Raabe und die Kessler-Zwillinge treten auf. Immerhin kommen auch Gisela May, Christa Wolf, Martina Gedeck, George Tabori und Franz Xaver Kroetz. Und weil der Brecht ja wollte, daß man »ins Theater wie zu einem Sportfest« geht, liest Markus Beyer, amtierender WBC-Weltmeister im Supermittelgewicht, aus dem »Kinnhaken« – der Brecht-Story vom Untergang Freddy Meinkes, der im entscheidenden Meisterschaftskampf K.o. geht (»Wissen Sie, Vorsicht ist die Mutter des K.o.«). Die Gala wird ab 20 Uhr live im RBB-Kulturradio übertragen, ihre Aufzeichnung läuft am Sonntag, 23.30 Uhr, in der ARD.
Am Montag, 20.30 Uhr, zeigt das BE dann die einzige Filmregiearbeit von Brecht: »Mysterien eines Friseursalons«. Karl Valentin als Friseurgeselle mit Hobel, Hammer und Messer– gelegentlich säbelt er den Kopf eines Kunden ab. Prädikat: ultrawertvoll. Alternative für Nichtberliner: Fast zeitgleich, nämlich ab 20 Uhr, läuft auf DeutschlandRadio Kultur ein Themenabend zu Brecht und der Musik. Titel: »So, wie es ist, bleibt es nicht«. Berichte von einigen Veranstaltungen folgen, weil in einem hat der Peymann ja nun recht: »Brecht ist unser dramatischer Himalaja«.
(ddp/jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Opfer und Täter
vom 12.08.2006 -
»Érase que se era«. Das Album zum Geburtstag von Fidel Castro
vom 12.08.2006 -
Uzis gegen Werbefuzzis
vom 12.08.2006 -
Leserbriefe
vom 12.08.2006