Unterschwellige Barrieren. Rosa-Luxemburg-Sätze liegen in Berlin auf der Straße
Am Donnerstag war Berlins Kultursenator Thomas Flierl von der Linkspartei ausnahmsweise einmal nicht mit desktrutivem Sparen, sondern mit etwas sinnvollem beschäftigt. Am Rosa-Luxemburg-Platz weihte er ein Denkmal für die 1919 von Freikorps ermordete Gründerin der KPD ein. Das nicht unintelligente Konzept des nicht unoriginellen Künstlers Hans Haacke sieht 60 sogenannte »Denkzeichen«, diverse, in die Straße und den Bürgersteig eingelassene Originalzitate von Luxemburg vor, von denen Flierl 40 fertiggestellte Arbeiten präsentierte. Kostenpunkt: 260000 Euro. Flierl freute sich über die Bodeninstallation, deren Bestandteile »wie unterschwellige Barrieren« funktionieren würden. Offensichtlicher war lange das Geschrei der CDU von wegen Kommunismus und so. Mutmaßlich einer der letzten kleinen Triumphe von Flierl, den die SPD nicht mehr in einer künftigen Berlin-Regierung sehen möchte. 1899 schrieb Rosa Luxemburg: »Die Loyalität verbietet mir, mit jemand zu wettrennen, der in der denkbar ungünstigsten Position, weil mit dem Rücken zum Start, in die Rennbahn tritt«.