Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 29.09.2006, Seite 12 / Feuilleton

Mühen und Wege

Die Posse um die Absetzung der Kopf-ab-Mozart-Oper »Idomeneo« an der Deutschen Oper Berlin geht weiter. Nachdem irgendwelche Politiker der Intendantin Kirsten Harms erzählt hatten, die schon 2003/2004 aufgeführte Inszenierung von Hans Neuenfels würde militante Moslems provozieren, wollen sie jetzt irgendwelche Politiker vom Gegenteil überzeugen. Berlins Kultursenator Thomas Flierl, der anfangs sein Verständnis für die Absetzung bekundet hatte, möchte sich dafür einsetzen, die Oper wieder ins Programm zu nehmen, allerdings nur unter der Bedingung, »daß der Innensenator, der Integrationsbeauftragte, der Kultursenator und die Deutsche Oper gemeinsam zu der Einschätzung kommen, daß die Aufführung sicherheitstechnisch und zivilgesellschaftlich realisierbar ist«. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble möchte sich gern mitsamt der von ihm neu einberufenen »Islamkonferenz« das Stück abermals zu Gemüte führen: »Mit der Kunstfreiheit ist es wie mit dem Folterverbot. Man darf gar nicht erst anfangen, mit den Augen zu zwinkern.« Der Generaldirektor der Berliner Opernstiftung Michael Schindhelm hält es für »sinnvoll, diese Vorstellung wieder anzusetzen«. Er mühe sich gemeinsam mit der Deutschen Oper Berlin, »diesen Weg zu gehen« (langsam ausblenden).

(ddp/jW)

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