Aus: Ausgabe vom 27.10.2006, Seite 3 / Schwerpunkt
Umfragen
In den letzten Umfragen liegt der linke Präsident Luiz Inacio »Lula« da Silva mit mittlerweile 61 Prozent weit vor seinem Gegenkandidaten Geraldo Alckmin. Der kommt gerade einmal auf knapp 39 Prozent – und läuft damit Gefahr, im zweiten Wahlgang weniger Stimmen als im ersten zu erreichen. Nur drei Prozent der Wähler zeigen sich laut AFP noch unentschlossen. Am 1. Oktober hatte Lula mit 48,6 Prozent der Stimmen die Wiederwahl knapp verpaßt, Alckmin kam auf 41,6 Prozent.
Auch wenn der Exgewerkschafter »Lula« seit seinem Wahlsieg 2002 nicht alle Versprechen einlöste, ist seine Bilanz doch nach Meinung vieler Ökonomen im Gegensatz zu der vieler Linker positiv: Die Armen des südamerikanischen Landes verdienen laut Statistikamt heute 8,7 Prozent mehr als vor vier Jahren, insgesamt stiegen die Einkommen nur halb so schnell. Heute leben 20 Prozent weniger Brasilianer unter der Armutsgrenze als 2002, nämlich 22,7 Prozent. Vor allem ein Familienhilfsprogramm, von dem rund 40 Millionen Brasilianer profitieren, erwies sich als Erfolg. Die Ärmsten können damit umgerechnet bis zu 34 Euro pro Monat vom Staat erhalten – viele Familien in den Armenvierteln rettet die Beihilfe vor dem Hunger. Die Staatskasse kostet das Programm mit rund drei Milliarden Euro relativ wenig.
Wie die Nachrichtenagentur IPS in dieser Woche berichtete, kann sich »Lula« vor allem der großen Unterstützung seitens afrobrasilianischer Wähler, die mehrheitlich von seiner Sozialpolitik profitieren, sicher sein. 63 Prozent der marginalisierten Bevölkerungsgruppe wollen dem Amtsinhaber laut einer Umfrage des Datafolha-Instituts ihre Stimme geben. Seinen Herausforderer Alckmin wollen nur 29 Prozent der Afrobrasilianer wählen, die 47 Prozent der 187 Millionen Brasilianer stellen. Brasilianer mit einem schwarzen Elternteil stehen zu 54 Prozent hinter »Lula« und zu 40 Prozent hinter Alckmin, weiße Brasilianer zu 51 Prozent hinter Alckmin und zu 42 Prozent hinter »Lula«.
(AFP/IPS/jW)
Auch wenn der Exgewerkschafter »Lula« seit seinem Wahlsieg 2002 nicht alle Versprechen einlöste, ist seine Bilanz doch nach Meinung vieler Ökonomen im Gegensatz zu der vieler Linker positiv: Die Armen des südamerikanischen Landes verdienen laut Statistikamt heute 8,7 Prozent mehr als vor vier Jahren, insgesamt stiegen die Einkommen nur halb so schnell. Heute leben 20 Prozent weniger Brasilianer unter der Armutsgrenze als 2002, nämlich 22,7 Prozent. Vor allem ein Familienhilfsprogramm, von dem rund 40 Millionen Brasilianer profitieren, erwies sich als Erfolg. Die Ärmsten können damit umgerechnet bis zu 34 Euro pro Monat vom Staat erhalten – viele Familien in den Armenvierteln rettet die Beihilfe vor dem Hunger. Die Staatskasse kostet das Programm mit rund drei Milliarden Euro relativ wenig.
Wie die Nachrichtenagentur IPS in dieser Woche berichtete, kann sich »Lula« vor allem der großen Unterstützung seitens afrobrasilianischer Wähler, die mehrheitlich von seiner Sozialpolitik profitieren, sicher sein. 63 Prozent der marginalisierten Bevölkerungsgruppe wollen dem Amtsinhaber laut einer Umfrage des Datafolha-Instituts ihre Stimme geben. Seinen Herausforderer Alckmin wollen nur 29 Prozent der Afrobrasilianer wählen, die 47 Prozent der 187 Millionen Brasilianer stellen. Brasilianer mit einem schwarzen Elternteil stehen zu 54 Prozent hinter »Lula« und zu 40 Prozent hinter Alckmin, weiße Brasilianer zu 51 Prozent hinter Alckmin und zu 42 Prozent hinter »Lula«.
(AFP/IPS/jW)
Mehr aus: Schwerpunkt
-
Weniger Markt, mehr Staat
vom 27.10.2006 -
Sieg sicher
vom 27.10.2006