Aus: Ausgabe vom 11.11.2006, Seite 13 / Feuilleton
Typisch Grass
Die Hochschule der israelischen Stadt Netanja hat ihr Ansinnen aufgegeben, Günter Grass die Ehrendoktorwürde zu verleihen, nachdem dieser seine Waffen-SS-Zugehörigkeit enthüllt hatte. Der Nobelpreismitnehmer reagierte gewohnt empört mit einem offenen Brief, den die Haaretz am Freitag druckte. Darin bat er darum, seine »Tätigkeit als Schriftsteller, Künstler und engagierter Bürger in meinem Land« zu berücksichtigen, wenn über seine Vergangenheit als junger Mann geurteilt werde. Pathetisch fügte er hinzu: »Ich muß akzeptieren, daß die SS für mich ein Kainsmal sein wird von nun an bis ans Ende meiner Tage.« Und vorher, als es außer ihm selbst keiner wußte, war sie’s nicht?
(AP/jW)
(AP/jW)
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