Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Montag, 23. Dezember 2024, Nr. 299
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
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Aus: Ausgabe vom 11.11.2006, Seite 16 / Aktion

Es ist unsere Geschichte

118 Genossenschaftsanteile gegen Faschismus und Krieg, für Sozialismus und internationale Solidarität
Geschichte
Sechzig Jahre junge Welt – können wir das überhaupt den Interessenten an dieser unabhängigen konsequent linken Tageszeitung vermitteln? Als ehemaliges Zentralorgan der FDJ sind wir natürlich vielen Leserinnen und Lesern im Osten der neuen Republik vom Titel her bekannt. Mittlerweile wird sich auch herumgesprochen haben, daß es die junge Welt noch gibt. Aber das konkrete Angebot, das wir täglich liefern, kennen längst nicht alle. Immerhin, mit dem Hinweis auf den 60. Tag der Gründung dieser Zeitung kann man durchaus Interesse wecken: Was ist wohl aus dem ehemaligen Zentralorgan geworden, mit dem wohl jeder, der vor 1975 geboren wurde, was zu tun hatte? Schwieriger sieht es da im Westen dieser Republik aus. Dort kennt man wohl das Neue Deutschland, zumindest dessen Logo und die Herkunft des Blattes und wem es heute gehört. Selbst wenn man die Zeitung noch nie in Händen gehalten hat. Aber junge Welt? Eine Tageszeitung, die links, parteipolitisch unabhängig und 60 Jahre alt sein will? Da kommen gerade Linke und Engagierte aus dem Westen ins Zweifeln. Da hätten sie doch mal was von gehört haben müssen. Deshalb wird gemutmaßt: Da steckt doch sicher irgendwer dahinter. Eine politische oder religiöse Sekte. Oder zumindest die PDS oder wie die jetzt heißt. Wenn nicht gar der Stasi- oder sonst irgend ein Untergrund. Andererseits haben wir gerade in den letzten Jahren recht erfolgreich in die linke Szene und Bewegung hinein die Existenz der jungen Welt vermitteln können: Diese Zeitung wird immer mehr zum Bezugspunkt der unterschiedlichsten linken Gruppen, Gewerkschaften und Parteien, aber auch der nichtorganisierten Linken. Müssen wir die jetzt auch noch mit unserer Vergangenheit belästigen und womöglich verunsichern?

Ausgerechnet ein junger Autor und Leser dieser Zeitung aus Bayern wunderte sich, als er von diesen Unsicherheiten zum ersten Mal hörte. Es ist genau umgekehrt, argumentierte er: Viele nehmen die junge Welt als spontanes, kaum etabliertes und nicht richtig verankertes Blatt wahr. Gerade weil sie die Geschichte der jungen Welt nicht kennen. Daß ausgerechnet diese völlig untypische Tageszeitung so einen Hintergrund, diese Tradition mitbringt, erhöht durchaus ihr Gewicht und ihr Ansehen: Welche Zeitung in diesem Land kann schon von sich behaupten, 60 Jahre lang in einer antifaschistischen und antikapitalistischen Tradition zu stehen? Mag die Liste der Irrungen und Wirrungen groß sein: Diese Zeitung hat 60 Jahre Bestand. Und ist bei Marx und Engels, bei Lenin und Luxemburg, bei Che und Ho Chi Minh, bei Castro und Chavez geblieben. Diese Zeitung ist nicht nur wegen ihrer heutigen Existenzform ein Schwergewicht in der Linken: Sondern auch wegen ihrer Herkunft und Geschichte.

Wir werden unsere werblichen Bemühungen im Jahr 2007 daher unter das Zeichen der 60jährigen Geschichte der jungen Welt stellen. Unsere Genossenschaft ist zwar erst 11 Jahre alt, aber sie wurde ja schließlich gegründet, um die Existenz dieser 1947 gegründeten Zeitung langfristig zu sichern. Und um Angriffe auf sie abzuwehren. Und damit dies unter immer besseren Bedingungen gelingt, suchen wir weitere Genossinnen und Genossen, weitere Anteile für die Genossenschaft. Natürlich können da auch gerne unsere Mitglieder der Genossenschaft mithelfen, indem sie einen weiteren Anteil zeichnen. Den 1000. Anteil wollen wir bis zum 60. Geburtstag der jungen Welt schaffen. Also noch 118 Anteile bis zum 12. Februar 2007 – das ist eigentlich kaum zu schaffen. Denn bisher haben wir im Schnitt der letzten zehn Jahre jährlich gute 80 Anteile einwerben können. Ein unrealistisches Ziel? Aber für das kommende Jahr haben wir uns noch eine Reihe weiterer Unmöglichkeiten vorgenommen, über die wir Sie demnächst an dieser Stelle informieren werden. Um es frei nach Che Guevara zu sagen: Wir sind realistisch genug, um zu wissen, daß wir das Unmögliche schaffen müssen, um überstehen zu können. Mit jedem Genossenschaftsanteil, den Sie zeichnen, kommen wir dem Ziel näher. Und Sie werden mit diesem Schritt nicht nur Genossin oder Genosse, sondern auch Mitherausgeberin, Mitherausgeber der Tageszeitung junge Welt. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite (www.jungewelt.de) Am kommenden Montag tagt übrigens der Vorstand und bearbeitet die nächsten Aufnahmeanträge. Deshalb für die ganz Schnellen hier noch die Faxnummer für den ausgefüllten Aufnahmeantrag: 030/53635544. Sie können aber auch das Formular im Internet nutzen.


Vorstand der Genossenschaft LPG junge Welt eG

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!