Aus: Ausgabe vom 16.11.2006, Seite 12 / Feuilleton
TV-Opfer
Der Hamburger Millionenerbe Jan Philipp Reemtsma hat sich entschieden gegen den Auftritt von Entführungsopfern in den Medien ausgesprochen. »Wer derart traumatische Erlebnisse hinter sich hat, sollte jedenfalls nicht bei Kerner oder in einem ähnlichen Sendeformat sitzen«, erklärte Reemtsma der Zeit. 1996 war er selbst entführt und nach rund einem Monat gegen Zahlung eines Millionen-Lösegeldes freigelassen worden. Reemtsma führte aus: »Das Opfer wird bloß ausgestellt. Todesangst und totale Hilflosigkeit sind keine Erlebnisse, über die man mit einem Moderator plaudern kann. Und tut man es doch, wird man das Studio verlassen und sich im tiefsten Inneren mißbraucht fühlen.«
(ots/jW)
(ots/jW)
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