Aus: Ausgabe vom 17.11.2006, Seite 16 / Sport
Kein Sekt. BRD-Volleyball-Männer starten leicht beklommen in die WM
Trotz des traumhaften Blicks aus dem 17. Stock des Hotels in Fukuoka aufs Meer sind Urlaubsgefühle für die deutschen Volleyballer in Japan beim ersten WM-Auftritt seit zwölf Jahren tabu. Nach knochenharter Vorbereitung soll im heutigen Auftaktspiel gegen den vermeintlichen Underdog Australien unbedingt ein Sieg her, um das Ziel Zwischenrunde nicht gleich aus den Augen zu verlieren.
»Wir freuen uns wahnsinnig auf dieses Turnier. Das Team hat jetzt ein paar richtig schöne Tage verdient«, meinte Bundestrainer Stelian Moculescu. Der 56jährige denkt dabei weniger an Entspannung, sondern an Siege. »Ich hoffe, dass die Truppe mit lauter WM-Debütanten ihren besten Volleyball spielt.«
Billige Ausreden dürfte es keine geben. Bis Mittwoch holten sich Kapitän Frank Dehne, Stefan Hübner und Co. in Tokio im abgeschotteten NEC-Werksgelände in aller Ruhe den Feinschliff, und das WM-Quartier an der Nordküste der Insel Kyushu läßt kaum Wünsche offen. »An den Umständen liegt es nicht, wenn etwas schiefgehen sollte«, meinte Teamchef Hartmut Giebels.
Der 67jährige kümmerte sich noch am Vorabend des ersten Matches um die letzten Details. Die falsch geschriebenen Namen von Hübner und Libero Thomas Kröger in den Protokollen des Weltverbandes FIVB mußten geändert werden. Die Japaner hatten die Punkte über den Vokalen vergessen. »Am Ende stimmen die Namen nicht mit den Trikot-Aufschriften überein, und wir bekommen eine Strafe aufgebrummt«, erklärte Giebels.
Ein Gläschen Sekt wird für den Siegesfall im ersten WM-Match einer deutschen Männer-Auswahl seit 1994 allerdings nicht bereitgestellt. »Damit haben wir doch noch nichts erreicht, über einen Schluck können wir bei entsprechendem Verlauf nach dem dritten Spieltag reden«, so Moculescu.
Die weiteren hohen Hürden in der Vorrundengruppe B sind der Weltliga-Dritte Kuba (Samstag), der Olympia-Sechste Griechenland, der Weltliga-Zweite Frankreich (Dienstag) und Olympiasieger Brasilien (Mittwoch). Um in die nächste Runde zu kommen, muß Deutschland in der Gruppe den vierten Platz belegen.
Der Coach des WM-Topfavoriten Brasilien, Bernardo Resende, zollte dem 32. der Weltranglisten immerhin Respekt: »Eine physisch starke Mannschaft mit starkem Aufschlag und gutem Block.« Der australische Cheftrainer Russell Borgeaud läßt sich von solchen Einschätzungen nicht entmutigen. »Es stehen sich zwei starke Rivalen gegenüber«, ist er überzeugt.
Frust herrschte schon vor dem WM-Start im kubanischen Quartier. Nur 11 anstelle der gewöhnlich 12 Akteure können eingesetzt werden. Portuonta Juantorena, einer der besten Blockspieler der Welt, wurde wegen angeblicher Paßprobleme kurzfristig von der Meldeliste gestrichen. Vermutungen, daß sich die Nummer 5 von seinem Team abgesetzt habe, dementierte die Delegeationsspitze umgehend. Der Spieler sei nach wie vor im Hotel.
(sid/jW)
»Wir freuen uns wahnsinnig auf dieses Turnier. Das Team hat jetzt ein paar richtig schöne Tage verdient«, meinte Bundestrainer Stelian Moculescu. Der 56jährige denkt dabei weniger an Entspannung, sondern an Siege. »Ich hoffe, dass die Truppe mit lauter WM-Debütanten ihren besten Volleyball spielt.«
Billige Ausreden dürfte es keine geben. Bis Mittwoch holten sich Kapitän Frank Dehne, Stefan Hübner und Co. in Tokio im abgeschotteten NEC-Werksgelände in aller Ruhe den Feinschliff, und das WM-Quartier an der Nordküste der Insel Kyushu läßt kaum Wünsche offen. »An den Umständen liegt es nicht, wenn etwas schiefgehen sollte«, meinte Teamchef Hartmut Giebels.
Der 67jährige kümmerte sich noch am Vorabend des ersten Matches um die letzten Details. Die falsch geschriebenen Namen von Hübner und Libero Thomas Kröger in den Protokollen des Weltverbandes FIVB mußten geändert werden. Die Japaner hatten die Punkte über den Vokalen vergessen. »Am Ende stimmen die Namen nicht mit den Trikot-Aufschriften überein, und wir bekommen eine Strafe aufgebrummt«, erklärte Giebels.
Ein Gläschen Sekt wird für den Siegesfall im ersten WM-Match einer deutschen Männer-Auswahl seit 1994 allerdings nicht bereitgestellt. »Damit haben wir doch noch nichts erreicht, über einen Schluck können wir bei entsprechendem Verlauf nach dem dritten Spieltag reden«, so Moculescu.
Die weiteren hohen Hürden in der Vorrundengruppe B sind der Weltliga-Dritte Kuba (Samstag), der Olympia-Sechste Griechenland, der Weltliga-Zweite Frankreich (Dienstag) und Olympiasieger Brasilien (Mittwoch). Um in die nächste Runde zu kommen, muß Deutschland in der Gruppe den vierten Platz belegen.
Der Coach des WM-Topfavoriten Brasilien, Bernardo Resende, zollte dem 32. der Weltranglisten immerhin Respekt: »Eine physisch starke Mannschaft mit starkem Aufschlag und gutem Block.« Der australische Cheftrainer Russell Borgeaud läßt sich von solchen Einschätzungen nicht entmutigen. »Es stehen sich zwei starke Rivalen gegenüber«, ist er überzeugt.
Frust herrschte schon vor dem WM-Start im kubanischen Quartier. Nur 11 anstelle der gewöhnlich 12 Akteure können eingesetzt werden. Portuonta Juantorena, einer der besten Blockspieler der Welt, wurde wegen angeblicher Paßprobleme kurzfristig von der Meldeliste gestrichen. Vermutungen, daß sich die Nummer 5 von seinem Team abgesetzt habe, dementierte die Delegeationsspitze umgehend. Der Spieler sei nach wie vor im Hotel.
(sid/jW)
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