Aus: Ausgabe vom 18.11.2006, Seite 15 / Geschichte
Anno ... 47. Woche
1831, 21. November: Mit dem Weberaufstand von Lyon – Devise: »Arbeitend leben oder kämpfend sterben!« – beginnt in Frankreich der erste bedeutende Arbeiteraufstand in der Weltgeschichte. Die Erhebung der 38000 Seidenweber, die erst nach zehn Tagen von französischem Militär blutig niedergeschlagen wird, richtet sich gegen eine von Paris aufgehobene Mindestlohnregelung.
1891, 23. November: Ein Jahr nach dem Ende des 1878 von Reichskanzler Otto von Bismarck verkündeten »Sozialistengesetzes« gibt Kaiser Wilhelm II. bei einer Rekrutenvereidigung in Potsdam die künftige Marschrichtung fürs Militär vor: »Bei den jetzigen sozialistischen Umtrieben kann es vorkommen, daß ich euch befehle, eure eigenen Verwandten, Brüder, ja Eltern niederzuschießen ... aber auch dann müßt ihr meine Befehle ohne Murren befolgen.«
1936, 23. November: Das norwegische Nobelpreiskomitee verleiht dem Publizisten Carl von Ossietzky (1889–1938) nachträglich den Friedensnobelpreis für das Jahr 1935, dessen Annahme dem Pazifisten jedoch durch die Nazibehörden untersagt wird. Ossietzky war auf den Tag genau fünf Jahre zuvor als Herausgeber der Weltbühne vom Reichsgericht wegen Berichten über geheime Aufrüstungsvorhaben, die ihm als »Verrat militärischer Geheimnisse« ausgelegt wurden, zu anderthalb Jahren Gefängnis verurteilt und 1933 ins KZ geworfen worden, aus dem er im Sommer 1936 aufgrund internationaler Proteste und seines Gesundheitszustandes entlassen werden mußte; er verblieb allerdings unter Gestapoaufsicht.
1936, 25. November: In Berlin unterzeichnen Vertreter der deutschen Reichs- und der kaiserlich-japanischen Regierung einen Vertrag, der gemeinsame Anstrengungen bei der Zurückdrängung des Kommunismus vorsieht. Dem »Antikominternpakt« schließt sich ein Jahr später auch das faschistisch regierte Italien – seit Oktober 1936 bereits in der Achse Berlin-Rom eng mit dem Naziregime verbunden – an.
1891, 23. November: Ein Jahr nach dem Ende des 1878 von Reichskanzler Otto von Bismarck verkündeten »Sozialistengesetzes« gibt Kaiser Wilhelm II. bei einer Rekrutenvereidigung in Potsdam die künftige Marschrichtung fürs Militär vor: »Bei den jetzigen sozialistischen Umtrieben kann es vorkommen, daß ich euch befehle, eure eigenen Verwandten, Brüder, ja Eltern niederzuschießen ... aber auch dann müßt ihr meine Befehle ohne Murren befolgen.«
1936, 23. November: Das norwegische Nobelpreiskomitee verleiht dem Publizisten Carl von Ossietzky (1889–1938) nachträglich den Friedensnobelpreis für das Jahr 1935, dessen Annahme dem Pazifisten jedoch durch die Nazibehörden untersagt wird. Ossietzky war auf den Tag genau fünf Jahre zuvor als Herausgeber der Weltbühne vom Reichsgericht wegen Berichten über geheime Aufrüstungsvorhaben, die ihm als »Verrat militärischer Geheimnisse« ausgelegt wurden, zu anderthalb Jahren Gefängnis verurteilt und 1933 ins KZ geworfen worden, aus dem er im Sommer 1936 aufgrund internationaler Proteste und seines Gesundheitszustandes entlassen werden mußte; er verblieb allerdings unter Gestapoaufsicht.
1936, 25. November: In Berlin unterzeichnen Vertreter der deutschen Reichs- und der kaiserlich-japanischen Regierung einen Vertrag, der gemeinsame Anstrengungen bei der Zurückdrängung des Kommunismus vorsieht. Dem »Antikominternpakt« schließt sich ein Jahr später auch das faschistisch regierte Italien – seit Oktober 1936 bereits in der Achse Berlin-Rom eng mit dem Naziregime verbunden – an.
Leserbriefe zu diesem Artikel:
- Pjotr Rotcz: Adel und Faschisten Zum Thema "Antikominternpakt 1936": Es gab in diesem reaktionären Pakt nicht nur ein "kaiserlich-japanisches" Mitglied, sondern auch ein königlich-italienisches bzw. königlich-faschistisches Mitglied...
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vom 18.11.2006